Erfunden: Sexuelle Belästigung im Bad
Das Deeskalationsmanagement hat funktioniert. Jetzt müssen die Scherben aufgesammelt werden.
MISTELBACH (ks). Es waren schwere Vorwürfe, die das 13-jährige Mädchen erhoben hatte. In den späten Nachmittagsstunden wäre ein Mann in den Umkleidekaminien des Weinlandbades über sie hergefallen. Von sexueller Belästigung bis Vergewaltigung war die Rede.
Die Täterbeschreibung zeigte einen Mann südländischen Aussehens. Für viele war der Schuldige rasch gefunden: es müsste ein Flüchtling sein.
Nun widerruft die Landespolizeidirektion die Anschuldigungen. Erst schächte das Mädchen die Anschuldigungen ab. Nach mehrmaligen Befragungen gab sie zu, den gesamten Vorfall erfunden zu haben.
Mistelbachs Bürgermeister Alfred Pohl möchte daraus für seine Stadt eine Lehre ziehen: Man darf nicht auf Grund einer Vermutung losschlagen. "Viele sollten sich jetzt Gedanken darüber machen, wie schnell sie mit Beleidigungen, Schuldzuweisungen und Hasspostings waren."
Am Tag nach Bekanntwerden der Anzeige startete der Ortschef mit Deeskalierungsmaßnahmen. "In Abstimmung mit den Quartierbetreibern haben wir beschlossen die Asylsuchenden an diesem Tag vom öffentlichen Leben eher fernzuhalten. Wir wollten eine Eskalation vermeiden." Es galt Konfliktgruppen gar nicht erst aufeinander treffen zu lassen. Bereits am Tag darauf war das Freibad wieder für alle Besucher offen.
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https://www.meinbezirk.at/mistelbach/lokales/frei-erfunden-sexuelle-belaestigung-im-mistelbacher-freibad-d1790949.html
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