Mit der Vespa nach Palermo
BEZIRK (rm). Bei einer drei Monate langen Fahrt mit vier Freunden in einem Schlauchboot von San Francisco nach Alaska gebar der Haringseer Wolfgang Pöhl die Idee eine Tour mit der Vespa von Wien nach Palermo zu unternehmen.
So machte sich der Abenteurer gemeinsam mit seinen Begleiterinnen Caro, zuständig für die Fotos, Martina, die die Reportage schrieb, und Claudia, Lenkerin des Begleitfahrzeuges, auf den Weg. Schon bei der Spinnerin am Kreuz gab's die erste Überraschung: Herbert, ein putziger Stoffbär, wartete mit einem Schild "Ätna"" am Straßenrand. In weiterer Folge war dieses Maskottchen ständiger Begleiter in allen Situationen der Reise.
Vespa "Lilly" war ein treues und zuverlässiges Gefährt. "Bei Wiener Neustadt reagierten alle noch sehr ungläubig, dass ich die 3.500 Kilometer der Tour mit diesem italienischen Kultfahrzeug bewältigen möchte" erzählt Pröhl. Doch er ließ sich nicht beirren und genoss dieses einmalige Abenteuer. Udine war der erste Stopp in Italien, dann ging's weiter in die Lagunenstadt Venedig. Verona folgte dann Pisa, wo sich die Reisenden überzeugen konnten, wie unglaublich schief der dortige Turm tatsächlich ist. Überrascht war Pröhl von Assisi, wo ein wahrer Kult um den Heiligen Franz von Assisi betrieben wird. "Aber dass man dort um 45 Euro ein Kardinalskapperl erwerben kann, gab mir schon zu denken", erklärt er. Über Orvieto ging's weiter nach Rom, wo besonders die teilweise unmöglich gekleideten Touristen ins Auge stachen. Beim Zwischenstopp in Neapel mit seinen engen Gassen erfuhr er über das Blutwunder, das jährlich eine große Anzahl von Touristen anlockt und das, oh weiteres Wunder, nun nicht mehr zweimal, sondern sogar dreimal im Jahr stattfindet. Weiter ging die Fahrt über Sorrent, Amalfi und Tropea, ein malerisches Städtchen, wo man auch günstig speisen kann.
Auf Sizilien machte das Team Bekanntschaft mit endlos langen Müllbergen, welche die Straßen säumten, ehe man nach Taormina kam, wo oft sehr freizügige Kleidung getragen wird und wo sich Reich und Schön ein Stelldichein geben. Nun wäre es Zeit gewesen von Herbert Abschied zu nehmen, da dessen Reiseziel, der Ätna, erreicht worden war, aber niemand brachte es übers Herz, ihn dort so einsam sitzen zu lassen. So durfte er auch die Rückreise über Genua mit antreten.
Pröhl arbeitet nun schon an seinem nächsten Projekt: Eine riesige Modellbahn, bei der sich alles leuchtet, dreht, funkelt und bewegt ist im Entstehen und soll noch heuer fertig werden.
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