Aus der Faschingszeitung "Brief an Tscharly"

Lieba Tscharly,

wieda amol is da Fosching ins Laund zogn und es is Zeit fia mein Brief! Es hot sie wieda ollahaund dau bei uns in Weitra. De blede Gschicht mit dem Wohnkoloss in da Bergzeil hot de Leit und de hohe Politik des gaunze Johr über beschäftigt, oba wos Gscheits is net dabei aussakumma. In dem Gestoltungsbeirat vo da Laundesregierung san aunscheinend lauta Halbblinde dabeigwesen, weil de haum übahaupt kane Bedenken, dass der Riesenbau net ins Orstbüld einepasst. Entweda se haum eanare Brülln net aufghobt, oda se haum vo da Harmonie absolut ka Auhnung!
In da Promenad san wieda frische Bam gsetzt wordn, oba da Charakta is leida Gottes a weng zstört wordn dabei. Vierzig Bam san gspendt worn, oba es wird net gsogt, wer de Spenda worn. I kennt ma vurstelln, dass de meistn davo eh vo de Gemeinderäte kumma san, wei der ane oder der andere do vielleicht a schlechts Gwissn hot.
De Visionäre vo da Vision 2020 san anscheinend a wieda visionslos, wei seit an Johr hots ka Vasammlung mehr gebn, oba a ka Schlussbesprechung oda a Resümä, ka Mensch was, wos do aussakumma is und ob übahaupt wos aussakumma is.
Da Felix Dwoschak is wieda Geschichte und er hot se zum Schluss a kane Freind mehr gmocht. Is üba uns Weitroga und des gaunze Woldviertl nu gaunz sche herzogn, obwohl er da bei uns sechs Johr laung a guats Göld vadient hot. Sei Nachfolgarin is im Summa präsentiert worn und hot an guatn Eindruck dabei hintalossn. I denk, dass ma mit der Beverly Blankenship an guatn Faung gmocht haum. Mit Sichaheit bringts an frischen Wind in unsa olts Schloss und es kaun afoch nua bessa werdn!
Am untan Rothausplotz is durt, wo amol des Cafe vom Waschka Rudi wor, a Glosbläsa einzogn. Der is a gebürtiga Kärtna und a rechter goscherta Hundling. Oba künstlarisch is a a absoluta Haumma und wannst amol a Geschenk brauchst, daun findts sicha wos liabs bei eahm. Sei Wodviertla Schnopsteife is a Riesnhit wordn, der is lustig und originöl und des ideale Mitbringsel ausn Woldviertel. A Haus untaholb, durt, wo da Zedi mit sein Gschäft oghaust is, hot da Hentsch Willi a Vinothek eröffnet. Der tuat jetzt am Tog schuastan und auf Nocht steht a hinta da Theke.
Apropo Mitbringsel – sowas kriagst natürlich a im Walala vo da Kerstin, lauta Produkte ausn Woldviertl, sche und guat und gschmackig!
Leida hot d`Maisi ihr Untawäschegschäft wieda zuagsperrt, wei de Miete stork erhöht wordn is. I bin imma gern bei da Auslog gstaund und hob auf de BH und de gaunzn Desus einegschaut. Dafia hot si heimlich, stü und leise a gaunz aundas Gschäft weitaentwickelt. De Chili-Gym Fitnessstudios vom Lins Alexanda und von Hobiger Jürgn haum a Studio nochn aundan aufgmocht. Jetzt san des scho siebn Stück an da Zohl, davo zwa sogar in da Steiamork, sozusogn ols Woldiertla Entwicklungshülfe. Genau solche Spezialistn brauch ma bei uns, de wos a gutas Produkt haum und net olltäglich san.
Und, das is net vagiß, a klans Wunda is a nu gschegn im letztn Johr. A tschechischer Baumasta hot des olte Anderl-Haus gkauft in da Bratn Gossn, i bin ma net sicha, obs du de olte Burn kennt host. Der hots zum Glick net ogrissn, sondern wieda sehr gschmockvoll restauriert. I hob amol redn kenna mit eahm und hob eahm gratuliert zu sein Augaschmau zur Erholtung vo unsan schen Ortsbüld. Er hot mi vablüfft mit seina Aussage, das er des dem historischen Ortsbüld da Stodt afoch schuldig wor – i wollt, unsare Leit denkatn a aso!
So mei Freind, des wors wieda fia heia!
Tschüss! Dei Dschonny
Wir für Weitra Ernest Zederbauer Weitra