Weitraer Gefangenenhaus für korrupte Politiker? Auszug aus der Faschingszeitung Weitra
Wie unser Sensationsreporter Harry Hirsch bei seinen aufregenden Recherchen im Justizministerium inoffiziell erfahren hat, soll unser spätbiedermeierliches Gefangenenhaus in der Schlossgasse endlich wieder bevölkert werden!
Der Korruptionsausschuss im Parlament hat sich nun entgegen aller Erwartungen gelernter Österreicher doch entschlossen, an die böse Sache mit dem nötigen Ernst heranzugehen. Denn der rotweißrote Hut brennt lichterloh, ein folgenschwerer Imageschaden für unser kleines Land soll in allerletzter Sekunde noch abgewehrt werden. Zählt doch unsere Demokratur zu den korruptesten Ländern der Welt, etwa gleichrangig mit Kasachstan, Moldawien und dem Kongo.
Die Justiz ist überfordert, die Strafanstalten platzen aus allen Gittern und so ist es an der Zeit, neue Mitteln und Wege zu suchen. Überraschenderweise wird nun auch Weitra ins Spiel gebracht!
Nun soll das Weitraer Gefangenenhaus, welches bekanntlicherweise seit über 60 Jahren leersteht, da wir es nicht brauchen weil wir alle so brav sind, als Spezialgefängnis adaptiert werden. Nicht für die Straftäter der gemeinen Sorte, sondern für die der gemeinsten Sorte, nämlich für jene, die sich des Vergehens am braven Steuerzahler schuldig machten. Die mit illegalen Geldkoffern herumreisen, stets die Hand nach Schmiergeldern ausstrecken und ihren Freunderln die besten Aufträge zuschanzen. Die schmieren, um geschmiert zu werden. Die mit Riesensummen um sich herumwerfen und uns, dem gemeinen Volk aus allen Hochglanzmagazinen süffisant entgegenlächeln. Doch diese Zeit soll nun endlich vorbei sein!
Um weiteren Schiebungen entgegenzutreten, wird es keine Ausschreibung geben. Mit den Umbauarbeiten wird der örtliche Bauhof betreut. Die Zellen werden so einfach wie möglich gehalten, Internetanschlüsse und Rasiersteckdosen ausgespart, auf Radio und Fernsehen verzichtet und Warmwasser wird es nur am Freitag, dem traditionellen Badetag der Waldviertler geben. Das Catering wird vom Weitraer Kultwirt Teichwilli übernommen. Montags, dienstags und mittwochs stehen Fleischknödel am Speiseplan, donnerstags, freitags und samstags Grammelknödel. Am Sonntag gibt es zur Strafverschärfung kein Mittagessen, denn da hat der Willi Ruhetag!
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Asylheim für streunende Katzen wird erweitert!
Wie uns aus verlässlichen Quellen berichtet wird, planen die Katzenmütter Liane, Elisabeth und Lotte nun einen Ausbau des inoffiziellen Asylantenheimes im Schupfen des Auhofes. Dieses wird artgerecht ausgestattet, damit sich die Katzen wohl fühlen und nicht mehr in Nachbargärten einbrechen müssen. Die Schlafkojen werden mit Selbsttränkern und biologischen Humustoiletten mit Geruchsabsaugung versehen. Das Sterilisationsprogramm bleibt weiterhin bestehen, ebenso die Fütterung durch die Diplomkatzenmutter Liane. Die parapsychologische Betreuung wird ab sofort von Lotte Ingrisch, der Grande Dame aller Katzenmütter, unentgeltlich übernommen. Im Sinne einer ständigen Erreichbarkeit hat sie bekannterweise das Nachbarhaus gekauft und ihre drei Katzen gleich mitgebracht. Um eine sinnvolle Freizeitgestaltung der halbverwilderten Schupfentiger zu gewährleisten, plant Lotte in ihrem Innenhof einen Kletterpark, auch soll es ein Seminar für den Mäusefang, aber auch für Katzenmusikkonzerte bei Vollmond geben!
Ernest Zederbauer Nachtwächter zu Weitra
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