Bezirk Gmünd: Acht von 21 Gemeinden bieten Asyl

Im Bezirk Gmünd gibt es mit acht (blau) die meisten Gemeinden im Waldviertel mit Asylwerbern. | Foto: Grafik: Benischek
  • Im Bezirk Gmünd gibt es mit acht (blau) die meisten Gemeinden im Waldviertel mit Asylwerbern.
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BEZIRK (eju). Flüchtlingsströme reißen nicht ab, die Geflohenen, die Österreich erreicht haben, müssen irgendwo aufgenommen werden. Diesbezüglich ist der Bezirk Gmünd im Waldviertelvergleich ungeschlagener Spitzenreiter: Acht von 21 Gemeinden beherbergen derzeit Asylwerber, nämlich Litschau, Heidenreichstein, Amaliendorf, Schrems, Kirchberg, Gmünd, Waldenstein und Hoheneich. Insgesamt sind 300 Asylwerber im Bezirk untergebracht (Quelle: Datenquelle GVS BIS), vorgeschrieben wären 170 Personen bezirksweit. Das heißt, dass im Bezirk um 130 Personen mehr in der Grundversorgung betreut werden, als laut Quotenvereinbarung nötig wäre. Das bedeutet weiters, dass der Bezirk seine Quote zu 177 Prozent erfüllt. Im Bezirk Gmünd lebten mit Stand 1. Jänner dieses Jahres 37.348 Menschen. Im Vergleich dazu: der Bezirk Waidhofen (26.322 Einwohner) hat 15 Gemeinden, aber einzig in Kautzen sind 14 Asylwerber untergebracht (um 106 zu wenig lt. Quote). Das heißt, Waidhofen erfüllt die Quote nur zu 12 Prozent. Im Bezirk Zwettl verhält es sich ähnlich, hier beherbergen vier von 24 Gemeinden insgesamt 36 Asylwerber, laut Quote sollten es 195 sein, die Quote wird nur zu 18 Prozent erfüllt. Im Bezirk Zwettl leben 42.938 Einwohner.

Warum keine Flüchtlinge?
Die Bezirksblätter Gmünd fragten via E-Mail bei den BürgermeisterInnen der Asylwerber-freien Gemeinden des Bezirkes nach, weswegen in der jeweiligen Gemeinde noch keine Flüchtlinge aufgenommen worden seien. Außerdem wollten wir wissen, ob es Unterbringungspläne gibt und wie die Stimmung in der Bevölkerung dazu ist.
Die Zahl der Antworten hielt sich in Grenzen. Ausführlich beantwortete der Reingerser Bgm. Andreas Kozar die Fragen: Die Gemeinde Reingers habe keine Kapazitäten frei, das Angebot an geeigneten Unterbringungsmöglichkeiten in Privatquartieren sei offensichtlich auch nicht allzu groß, deswegen gebe es in Reingers derzeit keine untergebrachten Flüchtlinge. Aber: "Wo ein Wille, da ein Weg, wobei sich in unserer sehr kleinen Gemeinde das theoretisch denkbare Angebot an Unterbringungsmöglichkeiten auf ganz wenige Standorte beschränkt." Zum Thema Akzeptanz in der Bevölkerung erklärt Kozar: "Das Thema ist in unserer Gemeinde besonders heikel, weil im Vorjahr ein potentieller Käufer des ehemaligen Zollamtes in Grametten geplant hatte, 50 Flüchtlinge dort einzuquartieren. Neben dem groben Missverhältnis zwischen der Anzahl der Flüchtlinge und der Bevölkerungszahl hat sich der Standort als völlig ungeeignet für diese Verwendung erwiesen. Die Stimmung in der Bevölkerung schätze ich deshalb vorsichtig zurückhaltend ein, wobei sich bei der damals geführten Diskussion bereits herausgestellt hat, dass grundsätzlich niemand gegen die Aufnahme von Flüchtlingsfamilien in einem der Bevölkerungsanzahl entsprechenden Verhältnis ist."

Keine Wirtschaftsflüchtlinge
In Groß Dietmanns habe man ebenfalls keine passenden, der Gemeinde gehörenden Quartiere, auch sei eine Unterbringung derzeit nicht vorgesehen, so Bgm. Johann Weissenbök. Aus der Gemeinde Großschönau vermeldet Bgm. Martin Bruckner Ähnliches. Es gebe keine Meldung über verfügbare Quartiere. Pläne, Flüchtlinge unterzubringen, gebe es aktuell auch nicht. Die Stimmung in der Bevölkerung sei geteilt. Bruckner: "Gegen verfolgte Menschen würde es kaum Widerstand geben, gegen Wirtschaftsflüchtlinge jedoch schon."

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