Der harte Weg zum Arbeitsplatz

Zähneknirschend sind viele Autofahrer zeitig in der Früh unterwegs. Und wenn es auch nur zu einer Park-and-ride-Anlage ist.Foto: Archiv
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  • hochgeladen von Alexandra Goll

BEZIRK (ae). Der Präsident der Niederösterreichischen Arbeiterkammer, Markus Wieser, stellte am 14. April 2015 die neueste Pendler-Analyse vor. Demnach muss schon mehr als die Hälfte aller niederösterreichischen ArbeitnehmerInnen zu ihrem Arbeitsplatz aus dem Wohnbezirk auspendeln. Rund ein Viertel davon muss die Reise nach Wien auf sich nehmen.

Finanzielle Belastung

„Pendeln ist eine enorme finanzielle Belastung“, sagt dazu der AK-NÖ-Präsident. „Wer mit dem Auto fährt, muss bis zu einem Drittel seines Einkommens für das Pendeln aufwenden.“ Der Geschäftsstellenleiter der AK-Hollabrunn, Josef Auer, zur Lage im Bezirk: „Wir waren immer schon ein klassischer Pendlerbezirk mit rund 50 %-Anteil. Das ist jetzt noch mehr geworden. Von den rund 17.500 ArbeitnehmerInnen im Bezirk pendeln 9.406, also deutlich mehr als die Hälfte, zu ihrem Arbeitsplatz aus.“

Verdrängungswettbewerb

Dafür kommen eine relativ große Zahl an Arbeitskräften, nämlich 507, täglich aus dem benachbarten Ausland in unseren Bezirk zur Arbeit. „Diese Einpendler nehmen sicher Arbeitsplätze weg“, sagt Auer. „Da ist ein Verdrängungswettbewerb im Gang. Einmal zwischen Ausländern, da werden schlechter Ausgebildete von besser Ausgebildeten verdrängt. Aber auch zwischen In- und Ausländern. Eine unerfreuliche Entwicklung.“ Milan Svoboda aus Znaim arbeitet zum Beispiel in Hollabrunn: „Unsere Arbeitsplatzsituation in Znaim ist sehr angespannt. Außerdem ist auch der Verdienst in Österreich bedeutend höher“, so Svoboda, der als Lagerarbeiter beschäftigt ist.

Hauptsächlich nach Wien

Von den 9.406 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern, die täglich den Bezirk Hollabrunn verlassen müssen, haben mit 5.009 mehr als die Hälfte ihren Arbeitsplatz in Wien. 1.551 arbeiten im Bezirk Korneuburg, 739 fahren in den Bezirk Horn, 435 nach Tulln. 331 Personen pendeln nach St. Pölten und 291 nach Mistelbach. Die Bezirksblätter sprachen mit Rudolf Schneider aus Zellerndorf, der 20 Jahre nach Wien pendeln musste, aber bereits in Pension ist: „Ich war als Fahrschullehrer tätig und musste sehr oft schon um 4.30 Uhr von zuhause weg. Manchmal war ich dann erst um Mitternacht wieder zurück. Ich fuhr ausschließlich mit meinem Auto nach Meidling, wobei ich rund 60.000 km pro Jahr unterwegs war.“

Zur Sache:

AK-NÖ-Präsident Markus Wieser zum hohen Pendleranteil in Niederösterreich: „Pendeln ist nichts Positives, sondern etwas Erzwungenes, das mit höheren Kosten verbunden ist und einen Risikofaktor im Bereich der Gesundheit darstellt. Menschen, die pendeln müssen, sprechen von Zeitproblemen und Stress.“

Zähneknirschend sind viele Autofahrer zeitig in der Früh unterwegs. Und wenn es auch nur zu einer Park-and-ride-Anlage ist.Foto: Archiv

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