Im Festzelt droht Rauchverbot
Ein allgemeines Rauchverbot in der Gastronomie könnte auch Vereine und Feuerwehren treffen.
BEZIRK (ae). Die Regierung scheint einig, ein allgemeines Rauchverbot in der Gastronomie könnte noch in diesem Sommer kommen. Um „Waffengleichheit“ für die Gastronomen zu gewährleisten, fordert nun WK NÖ-Präsidentin Sonja Zwazl ein Rauchverbot auch bei Zeltfesten, Feuerwehrheurigen und anderen Festen in geschlossenen Räumen (siehe Österreich-Seite).
Die „brave“ Feuerwehr
Die Bezirksblätter fragten Vereine und Organisationen, was sie von diesem Vorschlag halten. Überraschend „brav“ war die Reaktion des Feuerwehr-Bezirkskommandos Hollabrunn. Deren Pressesprecher OBI Wolfgang Thürr erklärte: „Seit einigen Jahren gelten für die Feuerwehren strengere Auflagen bezüglich des Rauchverbotes bei Veranstaltungen in geschlossenen Räumen. Sollten in Zukunft die Auflagen auch für Zeltfeste gelten, werden die Feuerwehren diese Vorschriften entsprechend umsetzen.“
Das Ende von Zeltfesten
Weit weniger umgänglich reagierten aber die anderen Veranstalter von Zeltfesten. So meinte Otto Schmalzbauer, Obmann des Sportvereines Zellerndorf: „Dass man bei Zeltfesten nicht mehr rauchen kann, kann ich mir nicht vorstellen. Heuer wird es noch kein Thema sein, hoffe ich, aber wenn es wirklich kommt, muss man überlegen, ob man nicht aufhört mit den Festen. Ich muss es ja nicht machen, dann müssen wir aber mehr Geld von der öffentlichen Hand kriegen.“
Rauchverbot nicht umsetzbar
Hermann Redl, Obmann des Hollabrunner Volksfestvereins, meinte spontan: „Wenn das kommt, dann mach ich keines mehr. Wie will man in einem Zelt, in dem 1.200 Besucher sind, kontrollieren, ob wer raucht?
Müssen wir dann Leute durchschicken, die jedem die Zigarette wegnehmen? Das Zelt ist acht Meter hoch und nicht dicht, da kann der Rauch doch kein Problem sein. Was anderes ist es in der Gastronomie, da sehe ich es ein, da wird es auch funktionieren. Aber bei einem Zeltfest ist auch die Hemmschwelle viel geringer. Stellen wir keine Aschenbecher mehr auf, schmeißen die Leute halt die Tschickstummel auf den Boden.“
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.