Windrad-Beschluss verhindert
Ziersdorf Gemeinderat setzte Punkt über Windräder von der Tagesordnung ab.
(ag). Einen seltenen Besucheransturm verzeichnete der Ziersdorfer Gemeinderat bei der letzten Sitzung. Rund 60 Zuschauer wollten beim beabsichtigten Beschluss des Gestattungsvertrages für Windparks und der Reduktion des Schutzabstandes zu bewohntem Gebiet von 2.000 auf 1.200 Metern dabei sein.
Windparks im Schmidatal
Die sechs Schmidatalgemeinden schlossen sich zusammen, um gemeinsam Windparks zu errichten. Bei der Gemeinderatssitzung stellte die WEB das Projekt vor. Dabei wurde eine Karte präsentiert, wo überall die 200 Meter hohen Windräder möglich wären. Der Unmut, vor allem der Kiblitzer, war deutlich spür- und hörbar. Deshalb stellte ÖVP-GR Hermann Fischer den Antrag, den Tagesordnungspunkt von der Tagesordnung zu nehmen, um nicht voreilig Beschlüsse zu fassen.
Von Tagesordnung abgesetzt
Stattdessen wurden Informationsveranstaltungen fixiert und über eine Volksbefragung nachgedacht. Rasch erstellte eine überparteiliche Bürgerinitiative eine Homepage - www.windrad-kiblitz.jimdo.com - und forderte eine umfangreichere Informationsphase. Für die Kiblitzer steht fest: „Wir setzen uns für den Schutz des Waldes ein und sind gegen Windkraftanlagen im Wald, vor allem, weil laut Windpotentialkarten unser Gebiet wenig geeignet ist, und die Gemeinde mit Geld gelockt wird.“
Volksbefragung ist bindend
Für Bürgermeister Johann Gartner sind noch viele Fragen zu klären, wie etwa eine Maximalanzahl an Windrädern und den genauen Wortlaut für eine Volksbefragung. Der Ausgang der Volksbefragung wird bindend sein.
„Ich lebe lieber mit Windenergie als mit Atomkraft. Es gibt nichts, was nur Vorteile hat. Für mich sind die Windräder eine Überbrückungstechnologie für die nächsten 25 Jahre“, meint Gartner, der die Einwände ernst nimmt und sich auch Einschränkungen, was die Standorte der Windräder angeht, vorstellen kann. Die „Grünen Hollabrunn“ sehen die Diskussion über Windräder differenziert.
„Wir sind für alternative Energie, demnach auch für Windräder, allerdings nicht in naturnahen Wäldern und Naherholungsgebieten. Informationen dürfen nicht nur Präsentationen sein. Es müssen sowohl Vor- als auch Nachteile genannt werden“, wettert Elfriede Hofmann, Bezirkssprecherin der Grünen im Bezirk Hollabrunn.
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