Porici nad Sazavou - 3. Station der OSK Autocross Meisterschaft
Das Dritte Aufeinandertreffen der zentraleuropäischen Autocross Elite fand am 16. und 17. Juli in Porici nad Sazavou, etwa 40 km südlich von Prag, statt. Wieder fand sich eine stattliche Anzahl von Fahrern ein um um Punkte und Siege für die Österreichische, die Tschechische und die Mitteleuropäische Meisterschaft zu kämpfen. … und das Kämpfen wurde recht wörtlich genommen! In all den Jahren die ich bereits Autocross Läufe besuche ist mir kein Wochenende in Erinnerung an dem so viele Autos, durch Karambolagen und Überschläge, zu Schrott verarbeitet wurden! Dem Glück und den hohen Sicherheitsstandards ist es zu verdanken dass diese glimpflich ausgingen. Lediglich ein Crosskart-Fahrer musste zur Beobachtung ins Spital eingeliefert werden.
Doch nun zum sportlichen: nur zur Tschechischen Meisterschaft zählten die Rennen in den 3 Nachwuchsklassen der RacerBuggies, es ist allerdings erstaunlich welche Leistung bereits die Jüngsten – in der RB160-Klasse sind die Fahrer gerade mal so um 5-6 Jahre alt – hier abliefern. Es wird keinem Zweikampf aus dem Weg gegangen und die Rad-an-Rad Kämpfe ziehen sich teilweise über einige Runden! Am Ende konnten sich bei den RB160 Jiri Matjka, bei den RB125 Lukas Svoboda und bei den RB250 Libor Tejes (alle CZ) die Siege sichern.
Ein besonderes Spektakel bieten die Crosskarts. Die Rennen in dieser Klasse erinnern ein wenig an einen Schwarm Kampfgelsen die aufeinander losgelassen werden! Bis zu 14 Fahrzeuge stehen pro Lauf am Start und sobald die Startampel auf Grün schaltet beginnen gnadenlose Zweikämpfe die nicht selten in Überschlägen und Unfällen enden. Sehenswerte Action ist damit garantiert! Am Ende konnte sich Vorjahresmeister Jan Kunes den Sieg vor Michal Benda und Petr Dolezal (alle CZ) in dieser, ebenfalls nur zur Tschechischen Meisterschaft zählenden, Klasse sichern.
Nur vier Starter fanden sich zum Wettkampf der Junior Buggies ein. Allradfahrzeuge bis 600ccm die von Nachwuchspiloten gesteuert werden. Trotz der geringen Anzahl der Starter boten sich die Burschen, aufgrund der Leistungsdichte, doch sehenswerte Zweikämpfe die Jaromir Kadlecik(CZ) vor seinen Landsleuten Lukas Novotny und Jiri Hartman erfolgreich beenden konnte.
Nun zu den Klassen mit Österreichischer Beteiligung: bei den Tourenwagen bis 1600ccm hielt wieder der Oberösterreicher Dominik Senegacnik die heimischen Fahnen hoch. Nach durchwachsenen Vorläufen, mit einem technischen Ausfall, musste er das Finale aus den hinteren Reihen in Angriff nehmen und wurde noch dazu in der ersten Kurve in einen Dreher geschickt. In einer sehenswerten Aufholjagd konnte er sich vom letzten Zwischenrang noch bis auf Platz 5 vorkämpfen.
Bei den Allrad-Tourenwagen (TAX und D5) war der Prinzendorfer Leopold Popp, Staats- und Zonenmeister der Saisonen 2014 & 2015, am Start. In der Endabrechnung konnte er seinen Ford Focus zum 4. Gesamtrang pilotieren. In der Klasse D5 reichte es sogar zu Platz 2. Der Sieg ging in beiden Klassen an den Tschechen Ivos Mahr auf Skoda Fabia. Die Gesamtwertung der österreichischen Autocross Meisterschaft führt nach drei Rennen wieder Leopold Popp an.
Auch bei den Superbuggies, der leistungsstärksten Klasse, war mit dem Klein Engersdorfer Markus Thomas ein Österreicher am Start. Nach problemlosen Vorläufen konnte er das Finale aus der 2. Startreihe in Angriff nehmen. Hier lieferte er sich rundenlang harte Zweikämpfe mit dem Tschechischen Routinier Jaroslav Hosek (72 Jahre!) dem er sich am Ende allerdings geschlagen und mit Rang 5 zufrieden geben musste, das reichte allerdings um die Führung in der Staatsmeisterschaft zu verteidigen. Auf den Rängen 1-3 landeten die Tschechen Jan Smrz, Boris Vaculik und Radek Jordak.
Immerhin drei Österreicher fanden sich zu den Rennen der Allradbuggies bis 1600ccm ein. Trotz Problemen im Zeittraining bzw. in den Vorläufen konnten sich alle für das Finale qualifizieren. Hier führte lange Zeit der Tscheche Petr Nikodem, vor 2 Wochen noch Sieger beim EM Lauf in Nova Paka, bevor er mit technischem Defekt ausfiel. Den Sieg konnte sich dadurch Adam Ociepka (ebenfalls CZ) vor den drei Österreichern sichern. Rang 2 ging an Philipp Höglinger (OÖ) der als einziger problemlos durch den Endlauf kam. Dahinter folgte Andreas Winninger (NÖ), der sich bereits in der ersten Kurve - nach Kontakt mit dem „sichtbehinderten“ Philip Stenzl (siehe unten) - gedreht hatte und dann eine erfolgreiche Aufholjagd startete die ihn noch aufs Stockerl brachte. Am schlimmsten erwischte es Philip Stenzl (NÖ), der gleich nach dem Start in Karambolagen mit Roman Polak (CZ) und kurz darauf Andreas Winninger verwickelt wurde. Dabei löste sich die Abdeckung seiner Frontpartie und legte sich quer vor sein Sichtfenster. Kurz noch im Blindflug unterwegs musste er einen freiwilligen Zwischenstopp einlegen um diese zu entfernen. Die folgende Aufholjagd brachte ihn noch bis auf Rang 4 nach vorne.
In 2 Wochen geht es in die nächste Runde im südungarischen Turkeve bevor am 6. und 7. August das große Österreichische Heimspiel am WRT Ring in Hollabrunn startet. Los geht es am Samstag ab 11.15 mit dem freien Training, gefolgt vom 2 Zeittrainings und den 1. Vorläufen. Laut Auskunft von WRT-Obmann Daniel Fischer ist der Eintritt am Samstag gratis! Also nutzt die Gelegenheit zum Besuch dieses PS-Spektakels! Sonntag gibt es dann volles Programm ab 8 Uhr morgens. Nähere Informationen zu Ablauf und Anreise sind auf der homepage des Veranstalters (www.wrt-hollabrunn.at) abrufbar.
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