Lebensmittelverschwendung stoppen
In jedem NÖ Haushalt wandern Lebensmittel im Wert von 300 Euro in den Müll. Jahr für Jahr.
HORN. Wir alle kennen das: Unsere Augen sind größer als der Magen, mit dem Inhalt unseres Kühlschranks könnten wir problemlos eine Kompanie versorgen und am Ende werfen wir alles, was sich dem "Ablaufdatum" auch nur nähert, sicherheitshalber weg. Die BEZIRKSBLÄTTER zeigen, dass es auch anders geht ...
Ernährungstrainerin Anita Lehr-Dorbez aus Horn ließ uns einen Blick in ihren Eiskasten werfen und verriet uns, wie sie in ihrem Heim gegen Lebensmittelverschwendung vorgeht. Essen ist zu wertvoll um es wegzuschmeißen, das hat sie schon von ihrer Mutter gelernt. Sie versucht alles zu verarbeiten und trotzdem wandert etwas in den Müll. "Leinöl zum Beispiel hält sich nicht lange und muss dann entsorgt werden", sagt sie. Beim Einkaufen achtet sie immer auf das Mindeshaltbarkeitsdatum und kauft frische Ware, statt der eingepackten (etwa Wurst), die hält länger. "Aus altem Brot kann man gute Knödel machen. Wenn beim Panieren etwas Ei übrigbleibt, nehme ich das zum Binden von Soßen. Bleibt Wein über, wird er in kleinen Würfeln eingefroren und später ebenso für Soßen verwendet." Kohlrabi und Karotten kauft sie mit Grünzeug und macht daraus grüne Smoothis. Sehr reife Bananen werden geschält, eingefroren und später wird Eis daraus. Wenn sie nur einige Tropfen Zitrone braucht, sticht sie mit dem Zahnstocher ein Loch in die Schale, presst etwas Saft raus und steckt den Zahnstocher wieder rein. Ist eine halbe Zitrone schon älter, wird sie zum Putzen verwendet oder landet im Besteckkorb des Geschirrspülers.
Was machen Supermärkte mit Bio-Müll? Die SPAR-Filiale in der Raabser Straße 64 wird zweimal wöchentlich durch SOMA Heidenreichstein angefahren. Zusätzlich holt eine Privatperson übergebliebenes Brot/Gebäck zur Tierverfütterung ab. Die SPAR-Filiale in der Wienerstraße hat keine großen Mengen zum Abgeben, bei Bedarf wird das Flüchtlingsheim kontaktiert. Übergebliebenes Brot/Gebäck nimmt eine Mitarbeiterin zur Tierverfütterung mit. MERKUR kooperiert in Horn mit einem lokalen Landwirt, die BILLA-Filiale hat seit Jahren eine Kooperation mit den SOMA Sozialmärkten, die einmal in der Woche Lebensmittel abholen.
Der Bio-Müll im Bezirk aus Küche, Gras-, Baum- und Strauchschnitt beträgt laut Abfallwirtschaftsverband circa 4000 Tonnen/Jahr.
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