Neues Heft „Das Waldviertel“ (2/2016)
Alltags-, Ur-, Kunst-, Verkehrs- und Zeitgeschichte
Im Leitartikel berichtet der Kunsthistoriker Friedrich Polleroß über die bürgerliche Alltagsgeschichte von 1800 bis 1860. Es ist dies ein Thema, das auch in der aktuellen Ausstellung im „Ersten österreichischen Museum für Alltagsgeschichte“ in Neupölla zu sehen ist. In dieser Zeit wurden beispielsweise Modetrends aus Frankreich und England auch durch Zeitschriften außerhalb Wiens bekannt. Damit zusammenhängend weist Polleroß auch auf technische Neuerungen hin, wie etwa die Nähmaschine.
Die Lehrerin Ulfhild Krausl beschreibt ausführlich das Heilige Grab in der Martinskirche in Drosendorf. Dieses wurde von der Firma Zbitek aus Neustift bei Olmütz gegen Ende des 19. Jahrhunderts errichtet. Das Kloster Kirchbach im Gemeindegebiet von Rappottenstein wird von Sissy Kovacs vorgestellt. Das Kloster Kirchbach in der Gemeinde Rappottenstein wird von Sissy Kovacs vorgestellt. Sie berichtet von einer schwierigen Suche in der Vergangenheit des Klosters; Recherchen im Diözesanarchiv blieben erfolglos, und erweckten den Eindruck es hätte „nie ein Kloster Kirchbach gegeben.“ Das dem nicht so war, zeigt Kovacs, die sich auch der Besitzergeschichte des Hauses annimmt und die Besitzer bis in die heutige Zeit nachweist.
Einer Straßenvermessung zwischen Krems und Hadersdorf im Jahre 1783 geht Hauptschuldirektor Erich Broidl nach. Es handelt sich dabei um die heutige B 35, damals war sie das Anfangsstück eines wichtigen Fernverkehrsweg: der Salz- oder Kommerzialstraße. Anhand einiger topografisch interessanter Punkte – Gebäude, Bildstöcke und Flurnamen – zeichnet Broidl ein historisch-volkskundliches Gesamtbild nach.
Der Horner Urgeschichtsforscher Hermann Maurer und Mineralienspezialist Albert Prayer stellen verschiedene Einzelfunde aus dem östlichen Waldviertel vor. Sie beschreiben ihre Funde (u.a. aus Elsern, Pernegg, Poigen, Schirmannsreith sowie Wolfsbach) und geben Hinweise zu deren Bedeutung.
Über neue Erkenntnisse zu den Militärkommandanten der Roten Armee in Eggenburg berichtet Gerhard Dafert, Obmann der Krahuletz-Gesellschaft. Dank eines Besuches des russischen Botschafters, konnten im Zentralarchiv des russischen Verteidigungsministeriums zwei Kommandanten eruiert werden: Garde-Major Pjotr Konstantinowitsch Esmont und Major Pawel Dmitriewitsch Basunow.
Über die 25-jährige Geschichte des Museums „Alte Textilfabrik“ in der Brühl (Weitra) gibt Univ.-Prof. Albert Hackl Auskunft. Er spannt den Bogen von den ersten Überlegungen 1965 über die Museumsgründung, das inhaltliche Konzept, die Sonderausstellungen und die Zukunft.
Waldviertler Kulturberichte, Buchbesprechungen und Mitteilungen des Waldviertler Heimatbundes ergänzen das 128 Seiten starke Heft (2/2016). Ein Heft der Zeitschrift „Das Waldviertel“ kostet 8 Euro, Bestellungen sind über www.daswaldviertel.at möglich oder „Das Waldviertel“, 3580 Horn, Postfach 1 (Tel. 02982/3991 ab 15 Uhr, Dr. Rabl oder E-Mail: e.rabl@aon.at).
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