Die neuen Leiden der Wirten
Registrierkasse und Nichtraucherdebatte: Die Wirte stehen im Fadenkreuz der Politik.
Unnötige Kosten wegen Umbaupflicht, Allergen-Kennzeichnung und Registrierkassenpflicht. Die Wirte werden in die Mangel genommen.
In den vergangenen Jahren kamen einige gesetzliche Neuerungen auf Lokalbetreiber zu und auch die Zukunft bringt neue Auflagen für Wirte, Barbetreiber und Gastronomen. Mussten die Lokale über 50 Quadratmeter Raucher- und Nichtraucherbereiche definieren, was zum Teil mit hohen Umbaukosten verbunden war, erwiesen sich die Investitionen seit Freitag als überflüssig.
Ab 2018 soll in Österreich generelles Rauchverbot in allen Lokalen gelten. Das Gesetz soll noch vor der Sommerpause im Nationalrat beschlossen werden.
Aus Gründen des effektiven Controllings setzte Florian Ortner vom "Markgraf am Kollersteig" von Beginn an auf ein "g'scheites" System. Klare Ansagen machte er auch beim Qualmen: "Wir sind ein Nichtraucherlokal". Ein fixer Aschenbecher vor dem Lokal ist das einzige Zugeständnis. "Mit den Rauchverboten in Großbritannien und Italien war es nur eine Frage der Zeit, bis Österreich nachzieht", fühlt sich Ortner in seinem Weg bestätigt.
Im Gasthaus Rath-Smetana fand man eine salomonische Lösung: In zwei Räumen darf geraucht werden, in den zwei anderen nicht. "Persönlich kann man es eh nicht verhindern", nimmt Wirtin Edith Smetana, was die Politik ihr bringt. Vor der Registrierkassenpflicht fürchtet sie sich nicht: "Wir haben seit 25 Jahren eine Kasse. Das ist bei uns nichts Neues."
Eben gegen diesen Pauschalverdacht wehrt sich Conrad Blanka vom "Waldhof" in Maria Gugging: "Wann wurden Sie das letzte Mal im Gasthaus gefragt 'Brauchen wir eine Rechnung'? Ab einer gewissen Betriebsgröße ist das kein Thema mehr." Blanka selbst sperrte seinen Waldhof schon mit Registrierkasse auf.
Über das Rauchverbot freut sich der Wirt, denn "damit erübrigen sich alle Diskussionen". Die Auslastung in seinem Raucherbereich nahm in den letzten Jahren kontinuierlich ab. Auch wenn Blanka selbst nicht umbauen musste, so fühlt er mit seinen betroffenen Kollegen mit.
Karina Seidl
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