Ein Tag als ... Bauarbeiter: Redakteurin beim Asphaltieren
KLOSTERNEUBURG. Mittendrin statt nur dabei: Bezirksblätter-Redakteure legen Laptop, Block und Schreibstift künftig kurzzeitig nieder und schnuppern für einen Tag in unterschätzte, außergewöhnliche oder besondere Tätigkeiten in der Region. In diesem Teil der neuen Serie "Ein Tag als..." war Redakteurin Caroline Szarka als Bauarbeiter beim Asphaltieren mit dem Wirtschaftshof.
Heiß, heißer, Asphalt
Bei 29 Grad Außentemperatur startet das Spektakel. Caroline Szarka wird von Baustellenaufsicht Markus Angelmayer und Baustellenkoodinator Robert Millner eingelernt, nach ein paar lustigen Sprüchen der Asphaltierer geht's auch schon los: Mit Handschuhen und Warnwesten bewaffnet, lässt LKW-Fahrer Thomas Weiss den Asphalt mit der Schaufel hinunter. Dann gilt es, mit benzingetränkten Schaufeln und Abziehern – damit sie nicht am heißen Asphalt kleben bleiben – den Asphalt entlang des Gehsteiges aufzuteilen. Was leicht klingt, ist nicht einfach, denn der Asphalt kommt mit etwa 140 Grad auf den Boden. Es muss schnell gehen, sonst kühlt er aus und hält nicht richtig. Mit dem Abzieher wird nach Augenmaß ein Gefälle von 2,5 Prozent gezogen. "Naja, ein perfektes Gefälle ist es nicht, aber viel ausbessern muss man auch nicht", zeigt sich Angelmayer mit der Redakteurin halbwegs zufrieden.
Volle Kanne voraus
"Natürlich geht es bei den Asphaltierern viel schneller, aber das liegt an der Erfahrung und am Augenmaß von Ünal Isik", erklärt Angelmayer. Viel Zeit zum Verschnaufen gibt es nicht, kaum ist das Gefälle gezogen, kommt auch schon Cerasin Kilicdagi mit der Walze: "Los, da brauchst du richtigen Körpereinsatz." Zwar fährt die Walze von selbst, muss sie doch mit Körperkraft gelenkt werden. Nachdem etwa 50 Meter Gehsteig asphaltiert wurden und die Redakteurin auf die Probe gestellt wurde übergibt sie Schaufel und Handschuhe wieder an Partieführer Isik.
Schwerstarbeit und Basteln
Asphaltier-Arbeiten sind nicht nur anstregend und benötigen Schnelligkeit, auch Köpfchen ist gefragt. Wenn beispielsweise ein Gehsteig neu asphaltiert wird, benötigt das drei Schritte: Den "alten" Asphalt schneiden, der "alten" Ober- und Unterbau muss vom Bagger rausgearbeitet werden, Material für Frostschutz und für die Tragschicht muss aufgeschüttet werden und zum Schluss kommen drei Schichten Asphalt darauf. Was einfach klingt, macht jedoch oft Probleme, so erzählt Markus Angelmayer: "Manchmal bauen Anrainer Senkungen zu ihren Grundstücken und beim Aufbau gibt's Probleme wegen dem Gefälle. Aber wenn wir's hinbasteln können, machen wir das auch." Außerdem darf fünf Jahre nach dem Asphaltieren nicht aufgegraben werden, da sonst "Fleckerlteppiche" entstehen würden – Ausnahmen sind beispielsweise Gasgebrechen oder Hausneubau.
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