6000 Scheidungskinder pro Jahr in OÖ – Tendenz steigend
Kinder- und Jugendanwaltschaft legt Info-Broschüre "Unser Kind – Ein Leitfaden für Eltern bei Trennung und Scheidung" neu auf.
OÖ/LINZ. Eine Trennung oder Scheidung der Eltern ist für betroffene Kinder immer ein einschneidendes Ereignis. Allein in Oberösterreich sind jährlich etwa 5000 bis 6000 Kinder in dieser Situation: Die Tendenz ist steigend, getrennt lebende Eltern, Alleinerzieher und Patchwork-Familien werden immer zahlreicher.
„Die Kinder- und Jugendanwaltschaft (KiJA) des Landes Oberösterreich setzt sich bereits seit Jahren für die Wahrung der Rechte der Kinder und Jugendlichen ein und ist ein aktiver Mitstreiter für die Interessen der Kinder und Jugendlichen. Gerade unter der Trennung der Eltern leider Kinder oft ganz massiv. Die neu überarbeitete Beratungsbroschüre der KiJA soll für die Eltern eine wertvolle Hilfe sein, damit bei einer Trennung die Bedürfnisse und Gefühle der Kinder nicht auf der Strecke bleiben“, so Landesrätin Gertraud Jahn.
Die Einzelfall-Hilfen rund um Trennung, Scheidung, Obsorge und Kontaktrecht dominieren den Beratungsalltag der oberösterreichischen Kinder- und Jugendanwaltschaft, sie lagen mit jeweils rund 1000 kinderrechtlichen Interventionen im vergangen Jahr in etwa gleichauf mit dem zweiten KiJA-Schwerpunkt, den Interventionen zu Mobbing in der Schule und Cybermobbing. Insgesamt 2522 kinderrechtliche Hilfen in komplexen Einzelfällen leistete die KiJA im Vorjahr, im ersten Halbjahr 2015 erfolgten 1443 Beratungen, Begleitungen und Interventionen.
Als Ergänzung des Beratungsangebotes der KiJA wurde nun die Broschüre "Unser Kind – Ein Leitfaden für Eltern bei Trennung und Scheidung" auf den neuesten rechtlichen Stand gebracht und neu aufgelegt. Neben Rechtsinformationen und einem umfangreichen Adressteil, soll die "Checkliste für Eltern" als Hilfsmittel dienen, sich intensiv mit der Sicht des Kindes auseinander zu setzen. „Die Praxis bestätigt, dass frühzeitige Beratungs- und Unterstützungsmöglichkeiten nachhaltige und alltagstaugliche Lösungen fördern“, so die oberösterreichische Kinder- und Jugendanwältin Christine Winkler-Kirchberger.
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