Linzer Schmetterlingsforscher entdeckt österreichweit stark gefährdete Art in der grünen Mitte
Wie wichtig der Erhalt von verwilderten Biotopen in der Stadt sei, wie zum Beispiel die grüne Mitte, die sich beim ehemaligen Frachtenbahnhof befindet, wo bereits, seit längerer Zeit, ein Schutzansuchen läuft, zeigt ein weiterer seltener Fund, der mir, vor kurzem, auf den dortigen südlich gelegenen ÖBB- Grundstück gelang.
Es handelt sich hierbei um ein Weibchen des Malven-Dickkopffalters (Carcharodus alceae), der in der Datenbank OASIS des Umweltbundesamtes, österreichweit als stark gefährdete Art (Kat. 2) eingetragen ist.
Stark gefährdet bedeutet, dass man mit zumindest 20 %iger Wahrscheinlichkeit annehmen kann, dass diese Art in den nächsten 20 Jahren aussterben wird.
Dieses Artenschutzinformationssystem, das vom Lebensministerium unterstützt wird, umfasst derzeit über einhundert rote Listen gefährdeter Tier- und Pflanzenarten unseres Landes und kann jederzeit hier abgefragt werden.
Der oben genannte wärme liebende Falter erreicht eine Flügelspannweite von 23 bis 30 Millimetern und gehört, wie es sein Name schon zeigt, zur Familie der Dickkopffalter (Hesperiidae).
Seine Flugzeit erfolgt in zwei Generationen von Mitte Mai bis Ende Juni und von Mitte Juli, Quelle: Wikipedia, bis Ende September. Quelle: Huebauer
Nun sind es bereits vier stark gefährdete Schmetterlingsarten, die ich, als autodidaktischer Verhaltensforscher, im Bereich Lepidopterologie (Schmetterlingskunde), neben zahlreichen anderen, in Oberösterreich geschützten Tag- und Nachtfaltern, im südlichen Bereich der grünen Mitte dokumentieren und erforschen durfte.
Auch andere Tierarten
halten sich hier auf, wobei die Insekten und Vögel die Hauptgruppe bilden.
Die seltene Dohle (Corvus monedula) möchte ich in diesem Zusammenhang erwähnen, wie auch den Turmfalken (Falco tinnunculus) und die hier nicht erwartete Bachstelze (Motacilla alba). Aber auch der Stieglitz (Carduelis carduelis) darf hier nicht nicht fehlen u.v.a.m..
Bei den Amphibien wäre die Wechselkröte (Bufo viridis-Komplex) sehr erwähnenswert, deren schriller Paarungsruf, den man in den lauen Sommernächten lauschen durfte, auf ein Männchen hindeute.
Im Bereich der Insekten, faszinierten mich die zahlreichen Hummel- und Wieldbienenarten gleichermaßen. Ebenso einige Arten an Heuschrecken, wie die immer seltener zu sehende blauflügelige Ödlandschrecke (Oedipoda caerulescens), deren wunderschöne hellblaue Flügel eine Faszination für sich darstellte.
Im Linzer Raum suche ich diese seltenen schützenswerten Inseln und studiere dort deren Lebensweise, wie das Revier-, Balz- sowie Paarungsverhalten, die visuelle und pheromon basierende Kommunikation untereinander und mit anderer Spezies, deren Futterpflanzen, bis hin zur Eiablage, der dort vorkommenden Schmetterlingsarten.
Dabei stellt die schriftliche, fotografische sowie filmische Dokumentation ein wichtiger Bestandteil meiner sehr zeitaufwendigen Tätigkeit dar.
Meine Forschungsergebnisse werden, in aufbereiteter Form, auf einer Homepage publiziert und so der Öffentlichkeit und Schulen für Lehrzwecke zugänglich gemacht.
Meine Homepage kann hier abgerufen werden: http://huebauer1.bplaced.net/
Ihr Linzer Schmetterlingsflüsterer
Franz Huebauer
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