Lernen + Spaß = Lerncafé
Die Caritas betreibt vier Standorte im Burgenland - darunter seit März auch in Oberwart
"Nicht allen Eltern ist es möglich, ihre Kinder beim Lernen zu unterstützen. Wenn beide berufstätig sind fehlt oft die Zeit oder manchmal auch das notwendige Wissen. Es gibt auch oft zu wenig Platz zuhause oder zu viel Lärm. Somit wird konzentriertes Arbeiten unmöglich. Aus diesem Grund hat die Caritas Lerncafés ins Leben gerufen. Wir stellen den Raum und die Zeit zur Verfügung, schaffen eine entsprechende Atmosphäre und bieten Wissensvermittlung mit abwechslungsreicher Freizeitgestaltung", fasst Caritas-Direktorin Edith Pinter zusammen.
Vier Standorte
Im Burgenland gibt es seit 2014 insgesamt vier Standorte von Caritas Lerncafés. Zu den beiden seit 2011 bestehenden in Eisenstadt und Mattersburg kamen im Jänner 2014 in Frauenkirchen und am 17. März in Oberwart zwei hinzu.
"In Mattersburg gibt es bereits seit rund 15 Jahren ein derartiges Café, es wurde 2011 von der Caritas übernommen. In Jennersdorf wird eines von einem Privatverein geführt. Eine weitere Ausweitung an Standorten ist sofern der Bedarf gegeben ist denkbar", erklärt Pinter.
Über 100 SchülerInnen
Im abgelaufenen Schuljahr haben mehr als 100 SchülerInnen das Angebot der Lerncafés der Caritas in Anspruch genommen. "Die Drop Out-Quote ist sehr gering und die Erfolgsquote sehr hoch. Die SchülerInnen, die sich anmelden, kommen auch regelmäßig", weiß die Direktorin.
Nachhilfeunterricht gibt es im Lerncafé in erster Linie in Deutsch und Mathematik, doch auch Englisch wird vermehrt nachgefragt. Die Zielgruppe sind Schüler im Alter von 6 bis 15 Jahren.
"Vorwiegend sind es Neue Mittelschüler, die zu uns kommen, aber auch Volksschüler. Gymnasiasten sind meines Wissens nur vereinzelt darunter. Die Betreuung erfolgt durch freiwillige Helfer und Mitarbeiter der Caritas. Vor allem Schüler höherer Schulen, Studenten helfen den Jüngeren beim Lernen", so Pinter.
Weiteres Standbein
Auch Oberwarts Bürgermeister begrüßt das neue Angebot: "Es ist ein wichtiges Angebot, vor allem für sozial schwächere Schüler. Nachhilfe kostet mitunter viel Geld und das können sich viele Eltern nicht leisten. Das Gratisangebot ergänzt bereits bestehende Angebote im Sozialbereich, die es in Oberwart sehr viele gibt. Die Stadtgemeinde ist auch bereit das Projekt zu unterstützen. Inwieweit das möglich ist, werden wir in weiteren Gesprächen festlegen!"
"Wir wollten mit dem Start im März erst einmal einen Bedarf in Oberwart erheben. Mitte September starten wir dann so richtig durch. Wichtig ist uns neben Wissensvermittlung auch der Spaß und die Integration. Vor allem in Mattersburg und auch Oberwart gibt es Schüler mit Migrationshintergrund. Ein weiterer Punkt ist die Gesunde Jause", erklärt Pinter. Über den Sommer ist das Lerncafé nun geschlossen.
Positives Beispiel
Als Herzeigebeispiel zieht Judith Bammer, Betreuerin in Oberwart, ein junges Mädchen aus Pakistan heran: "Anusha (Name geändert) und ihre beiden jüngeren Schwestern kamen von Anfang an ins Lerncafé. Sie großes Ziel war es, ins Gymnasium zu gehen. Das Mädchen ist sehr intelligent, fleißig und gewissenhaft. Durch gezielte Förderung - vor allem auch in Deutsch - hat sich Anusha zu einer Vorzugsschülerin entwickelt. Im September werde sie auch tatsächlich ins Gymnasium wechseln."
In Oberwart hat das Lerncafé Montag, Dienstag und Donnerstag geöffnet.
Geförderte Projekte
Die Lerncafés sind gefördert und deshalb kann die Caritas diese auch kostenlos anbieten. Im Sommer haben die vier Lerncafés geschlossen, werden teilweise aber im August bzw. September wieder geöffnet
Eisenstadt: Gefördert durch Bund, Land, Stadtgemeinde, Dompfarre; öffnet wieder mit 1. August - Kontakt: Patrick Floiger (0699/10533764)
Mattersburg: Gefördert von der Stadt; öffnet wieder 11. August - Kontakt: Philipp Renisch (0676/83730330)
Frauenkirchen: Gefördert von Stadt und Caritas; öffnet wieder Anfang September - Kontakt: Patrick Pail (0650/9050013)
Oberwart: Stadtgemeinde sagt Unterstützung zu; öffnet Mitte September - Kontakt: Judith Bammer (0676/83730322)
Daten & Fakten
Was macht das Lerncafé aus?
- Für Kinder und Jugendliche von 6-15 Jahren
- Kostenlos
- Dreimal wöchentlich geöffnet
- Teilnahme ist freiwillig
- Fachlich geschulte Person koordiniert Betrieb
- klare Regeln (u.a. regelmäßige Teilnahme)
- Gruppengröße ca. 10-15 Kinder
Wie profitiert das Kind?
- Hilfe bei Hausaufgaben
- Gezielte Vorbereitung auf Tests und Schularbeiten
- Üben und Wiederholen von Lernstoff
- Kennenlernen verschiedener Lerntechniken
- Gemeinsames Lesen
- Gesunde Jause
- Spiel und Spaß
Was sind die Ziele?
- Aufstieg des Kindes in die nächste Klasse ermöglichen / erfolgreicher Schulabschluss
- Talente des Kindes fördern
- Selbstbewusstsein und Gemeinschaftssinn stärken
- Verständnis füreinander entwickeln
- Positive Beeinflussung Schüler-Eltern-Lehrer-Kommunikation
Was sind die Voraussetzungen
- Aufnahmegespräch
- Förderbedarf des Kindes (Einkommensgrenze)
- Lernwunsch des Kindes
- Gruppenfähigkeit
- Regelmäßige Teilnahme für (zumindest) ein Semester
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