Zwischen Helfen und Sorgen: 8 von 10 Österreichern besorgt über die Zuwanderung durch Flüchtlinge
Über die Flüchtlingsthematik wird viel diskutiert. Jetzt wurden 2.000 Österreicher dazu befragt.
WIEN. Marketagent.com hat mehr als 2.000 Personen zum Thema Flüchtlingskrise befragt. Die Umfrage mit 43 Fragen liefert den derzeit wahrscheinlich tiefgehendsten Einblick in die Stimmungslage hierzulande. Die Ergebnisse zeigen einerseits die große Hilfsbereitschaft, aber auch Sorgen bezüglich der Zuwanderung. „Eine klare Erkenntnis der Studie Österreich zwischen Hilfsbereitschaft und Fremdenfeindlichkeit ist, dass die aktuelle Zuwanderung 8 von 10 der Befragten Sorge bereitet“, so Thomas Schwabl von Marketagent.com
Krieg als legitimer Fluchtgrund
Rund 65 Prozent der Befragten zeigen sich von der Flüchtlingssituation berührt. Jedoch machen sich über 80 Prozent auch sorgen über Zuwanderer nach Europa. Am besorgtesten sind die Wähler der FPÖ (96,3%), gefolgt von ÖVP (75,8%) und SPÖ (72%). Auch mit einer Verschlechterung der Flüchtlingssituation rechnen acht von zehn Personen.
Als Hauptgrund für die Flucht nach Europa sehen 81,5 Prozent der Befragten Kriege in den Heimatländern. Kriege (79,2%), Verfolgung (52,8%) und Naturkatastrophen (38,1%) werden als legitime Flüchtgründe beurteilt. Trotz der intensiven Medienberichterstattung ist lediglich 61 Prozent der Befragten der Auslöser der aktuellen Flüchtlingssituation bekannt.
Kritik an der Politik
Zwei Drittel der Befragten sind mit der Regierungsarbeit in der Flüchtlingsfrage „eher nicht zufrieden" und knapp drei Viertel trauen der Regierung nicht zu in der Flüchtlingsfrage ein sinnvolles Konzept zu erarbeiten.
Die Befragten sind der Meinung, dass das Engagement in nicht allen Bundesländern gleich stark ausgeprägt ist. Vorarlberg und Tirol werden hier schlecht bewertet. Mit 73,6 Prozent fordert ein deutlicher Teil der Befragten einen verpflichtenden Beitrag von Ländern bzw. Gemeinden. Im Mittel sollte eine Gemeinde oder Stadt zwei Flüchtlinge pro 100 Einwohner aufnehmen.
Persönliches Engagement
Ein Viertel der Befragten gibt an, dass sie sich persönlich engagieren, 76,9 Prozent antworteten "noch nicht". Von jenen die sich bereits in der Flüchtlingshilfe engagieren, setzen 72,4 Prozent auf Sachspenden, 38,1 Prozent auf Geldspenden und 17,3 Prozent auf „Ehrenamtliche Tätigkeit bei Flüchtlingsheimen/Notquartieren“.
Befürchtungen in der Bevölkerung
Mehr als die Hälfte der Befragten sieht keine Vorteile von Zuwanderung durch Flüchtlinge in Österreich. 28 Prozent sehen Chancen für Bereiche in denen Arbeitskräftemangel herrscht. Besorgt zeigen sich fast 70 Prozent der Befragten besonders über die Auswirkungen auf das Sozialsystem. Auch mehr soziale Konflikte werden befürchtet.
Verteilung der Flüchtlinge
Die aktuelle Verteilung der Flüchtlinge in den einzelnen EU-Ländern finden 87 Prozent der Beragten eher unfair. Beispielhaft für den Umgang mit Flüchtlingen werden Österreich (62,7%), Deutschland (61,5%) und Schweden (25,5%) gesehen.
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