Blinder hat die Lösung: Hebelift
Lange schon ringt die Politik mit Experten um eine Sanierungs-Lösung des Stadttheaters. GREIN. Ein Blinder bringt jetzt die Lösung. Jahre wird schon mit Experten, Behörden, Bundesdenkmalamt diskutiert. Thomas Menrath vom Blinden- und Sehbehindertenverband Oberösterreich hat den entscheidenden Hinweis gegeben, wie die Problematik um den Lift beim oder im Stadttheater zu lösen ist: Man solle in der Rathausgasse, direkt am Holzbalkon, einen "Hebelift" anbauen. Die Plattform verbleibt während der Veranstaltungen oben. Das hat einen entscheidenden Vorteil, den sonst keine Liftvariante bieten kann: Im Notfall, wenn es raucht oder brennt, dürfen Lifte nicht benutzt werden. „Der Hebelift fährt trotzdem nach unten, weil er auch ohne Strom hydraulisch nach unten gleitet“, informiert Thomas Menrath.
Grund, warum Menrath auf Einladung von Karl Hohensinner mehrere Stunden das historische Stadttheater und das Stadtmuseum besuchte, war die Frage: Was muss bei der Gesamtsanierung des Hauses beachtet werden, dass es für Besucher mit geringem oder keinem Sehvermögen besser benutzbar wird? Größere Eingriffe sind laut Menrath nicht nötig. Es genügt, wenn für Sehschwache alle Stufen entsprechend stark markiert sind. Die Geländer müssen in einer bestimmten Höhe angebracht sein. Viele Museen sind für Blinde nicht zu gebrauchen. Alles was hinter der Glasscheibe befindet, existiert für Blinde nicht. Das Stadtmuseum Grein hat einen entscheidenden Vorteil: Es gibt sehr viele Objekte, die man in die Hand nehmen kann: Textilien im Theaterfundus, Tonscherben. Fast alle Ausstellungsstücke darf man in Grein ‚begreifen‘. Laut Auskunft des Experten Thomas Menrath ist das Alte Rathaus mit Museum und Theater ideal für Besucher mit Sehschwächen. Er kündigte an, im kommenden Jahr mit Freunden aus dem Blindenverband Grein zu besuchen.
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