Der Ingenieur und die Schriftstellerin
1973 verschlug es den Perger Karl Heinz Marschner und Gattin Rosemarie in deutsche Großstadt.
PERG, DÜSSELDORF. Der Abschied von Perg hatte bei Karl Heinz Marschner rein berufliche Gründe: "Ich habe bei einer Firma gearbeitet, die kleine, hochpräzise Tiefziehteile aus Stahl- und Aluminiumblech in großen Stückzahlen herstellt. Wir betreiben mehrere Standorte in Deutschland, im übrigen Europa, in den USA und Asien. Unsere Zentrale ist Düsseldorf. Für mich war es ein hochinteressanter Job, der mit unzähligen Reisen ins Ausland verbunden war", erzählt der heute pensionierte 74-Jährige. Studiert hat der Maschinenbauingenieur an der TU Wien. Die beiden Töchter sind beide in Düsseldorf geboren.
"Österreicher sind größere Lebenskünstler"
Trotz der Unterschiede zwischen Rheinländern und Österreichern hat er sich gut eingelebt, wobei: "Fragen Sie mal in einem Supermarkt nach Staubzucker oder in einem Wäschegeschäft nach einem Leintuch. Nördlich der Mainlinie kennt man nämlich nur Puderzucker und Laken. Und wenn man in einer deutschen Behörde das Wort urgieren ausspricht, denkt jeder, das wäre etwas Unanständiges", lacht Marschner. Teilweise gebe es bis heute in Deutschland bessere berufliche Möglichkeiten. "Anderseits glaube ich, dass die Österreicher die größeren Lebenskünstler sind." Was ihm gegen Heimweh hilft? "Ich bin heilfroh, dass ich in Perg und Windhaag mehrere Hektar Wald besitze. Dadurch habe ich eine gute Ausrede, mehrmals im Jahr nach Perg zu kommen. Jedesmal freue ich mich, alten Schulkameraden zu begegnen und meinen Bruder und dessen Frau zu besuchen." Marschner entdeckte vor rund 15 Jahren seine Liebe zu alter Kunst und Architektur wieder. Seitdem befasst er sich recht intensiv mit mittelalterlicher Kunstgeschichte. Vielen Pergern ist Marschners Frau Rosemarie geläufig. Die Schriftstellerin, die aus Wels stammt, wirkte erst vor zwei Jahren bei einer Veranstaltung von "Perg liest" mit.
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