Hilfe Unverträglichkeiten! - Was Sie wissen sollten
Beschwerden, Unwohlsein nach dem Essen sind für viele Menschen bereits zum Alltag geworden. PABNEUKIRCHEN. Immer öfter werden bestimmte Nahrungsmittel nicht vertragen. Die Aktion Gesunde Gemeinde Pabneukirchen lud zum Vortrag über Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten ein. Der Allgemeinmediziner und Kurarzt Dr. Volker Sinnmayer klärte auf. Diätologin Theresia Haderer gab Tipps für die richtige Ernährungsweise bei verschiedenen Nahrungsmittelunverträglichkeiten.
Milchzucker
75 Prozent der Menschen haben weltweit eine Laktose-Intoleranz, Milchzucker-Unverträglichkeit. In unseren Breiten sind es bis zu 20 Prozent. Bei dieser Störung ist der Darm nicht in der Lage, Milchzucker aus der Nahrung zu spalten. Milchzucker ist vor allem in Milch und Milchprodukten enthalten. „Bei der primären Laktose-Intoleranz handelt es sich um keine Krankheit, sondern um einen natürlichen Zustand“, informiert Sinnmayer. Symptome für Laktose-Intoleranz: Übelkeit, Blähungen, Bauchschmerzen, Durchfälle. Durch eine laktosearme Ernährung können diese Beschwerden rasch verschwinden. Neben laktosehältigen Milchprodukten muss der industriell hinzugefügte Milchzucker in Fertigprodukten und Medikamenten vermieden werden.
Fruchtzucker und Sorbit
Fruktose-Intoleranz, Fruchtzucker-Unverträglichkeit, basiert auf einer gestörten Resorption von Fruchtzucker im Dünndarm und betrifft rund ein Drittel der Menschheit. Davon hatten die Hälfte Verdauungsbeschwerden. Fruchtzucker-Unverträglichkeit lässt sich mit einem Atem-Test feststellen. Nicht unterschätzt darf Sorbit werden. Sorbit ist ein Zuckeraustauschstoff und wird als Süßungsmittel und Feuchthaltemittel in der Nahrungsmittelindustrie eingesetzt.
Histamine
Drei bis vier Prozent der Bevölkerung leiden an einer Histamin-Unverträglichkeit. Es kommt zur Anhäufung von Histamin, folglich treten Beschwerden auf: Herzrasen, Schwellungen Atembeschwerden usw. Vermeiden bzw. Reduktion von histaminhältigen Speisen und Getränken wie beispielsweise Hartkäse, Rotwein, Rohwürste, Nüsse, Fischkonserven, Sauerkraut.
Experten-Tipps
Theresia Haderer: „Wenn eine Lebensmittelunverträglichkeit diagnostiziert wird, ist es sinnvoll, in den ersten zwei bis vier Wochen die betroffenen Lebensmittel zu meiden. Danach sollte die individuelle Toleranzgrenze ermittelt werden, indem die betroffenen Lebensmittel in kleinen Mengen wieder im Speiseplan integriert werden. In der ersten Zeit kann ein Ernährungs- und Beschwerdetagebuch sehr hilfreich sein, um bei Beschwerden mögliche Ursachen wie Diätfehler rasch heraus zu finden. Holen Sie sich professionelle Hilfe, damit Sie sich schnell wieder wohl fühlen.
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