Pilotprojekt für RK-Mamas
Babys an Bord beim Roten Kreuz St. Georgen

Jungmama Maria Einsiedler "in Action", während sich der kleine Johannes von den RK-Kollegen nach Strich und Faden verwöhnen lässt. | Foto: Eckhart Herbe
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Keine ungewollte Unterbrechung von sozialen Beziehungen und Rotkreuzkarriere, wenn Mitarbeiterinnen Mütter werden! Mit einem pragmatisch-innovativen  Pilotprojekt sorgen die Rotkreuzler aus St. Georgen dafür, dass ihre Kolleginnen samt Nachwuchs an Bord bleiben , ohne Schulungen und Infos zu verpassen. Mit Halbtagesdiensten, in denen Baby und Kleinkind kollektiv vom Team auf der Dienststelle betreut werden, bringen die Jungmamas ihre Know-how weiterhin ein und bleiben bestens in die Ortsstelle integriert.

ST.GEORGEN/GUSEN. Rund 350 Aktive sorgen beim Roten Kreuz St. Georgen an der Gusen für Sicherheit und Menschlichkeit - 365 Tage, rund um die Uhr. Viele davon sind junge Frauen und die meisten davon werden irgendeinmal Mütter, die durchschnittlich ein bis zwei Jahre in Karenz verbringen; sowohl beim Job als auch als Sani. 

Schwieriger Wiedereinstieg

Der Wiedereinstieg ist meist schwierig, denn neben der zeitlichen Komponente müssen die Jungmamas ja auch im fachlich immer anspruchsvolleren Sanitätsdienst up to date bleiben. Wer etwa die fünf jährlichen Pflichtschulungen samt Rezertifizierung bei der Wiederbelebung nicht absolviert oder die verlangten Mindeststunden nicht nachweisen kann, darf nicht mehr als eigenverantwortliche Sanitäterin im Zweierteam Dienst tun. Muss Versäumtes wieder im Praktikantenstatus nachholen.
Was aus Sicht der Qualitätssicherung - es geht schließlich im Extremfall um Menschenleben -  natürlich Sinn macht, ist für Jungmamas oft ein echtes Problem. So weisen oft viele weibliche Rotkreuzlaufbahnen mehrjährige Löcher auf oder reißen zum Leidwesen aller Beteiligten ganz ab.

Pilotprojekt "RK-Baby an Bord"

"Nachwuchs unserer Kolleginnen, der vielleicht einige Jahre später sogar als Jugendrotkreuzkind zur nächsten Helfergeneration heranwächst, soll definitiv nicht für unfreiwillige Zwangspausen sorgen. Da ist Unterstützung nötig"  sind sich Ortsstellenführung und Dienstverantwortliche einig.  Die so wichtige Integration im Freundes- und Kollegenkreis erhalten und die Kompetenz der meist exzellent qualifizierten Mitarbeiterinnen für RK und Bevölkerung bewahren: Das sind die Ziele des Pilotprojekts "RK-Baby an Bord". 
Zwei Jungmamas der Ortsstelle, Maria Einsiedler aus Ried und Alexandra Hanl aus Langenstein, sind die ersten, die mitmachen. Einmal pro Woche übernehmen sie nun für einen halben Tag die Journaldienstagenden. Sind Ansprechpartnerinnen für die Bevölkerung und Infodrehscheiben für die Teams auf der Dienststelle. Helfen beim Erfassen der Transportberichte und sind durch ihr Insiderwissen natürlich auch perfekte Organisatorinnen in allen RK-Bereichen. Gerade solche sozialen Knoten wie die Journaldienste, welche das Leben vor Ort koordinieren und zusammenhalten, gehören zu den Erfolgsgeheimnissen bei RK St. Georgen.

Win-Win Situation für alle

Der Nachwuchs ist immer mit von der Partei und wird, wenn Mama gerade beschäftigt ist, kollektiv von der Dienstmannschaft betreut. "Bei 10 bis 12 Kolleginnen und Kollegen im Tagdienst ist fast immer jemand da, der sich begeistert um meinen Sohn Johannes kümmert. Wir haben geeignete Sozialräume, wo auch mal eine Kinderdecke und Spielzeug liegen bleiben kann. Das er so viele nette Fans hat, freut ihn sehr und nimmt ihm die Scheu vor fremden Menschen. Wir beide sind einfach mittendrin und voll dabei im Dienstbetrieb - für mich eine Abwechslung, auf die ich mich jede Woche freue", erzählt Maria Einsiedler beim Fototermin.
Sie wohnt mit ihrem Sohn und Partner Gerald - ebenfalls langjähriger freiwilliger Rotkreuzler, den sie hier kennen und lieben gelernt hat-, am Bauernhof ihrer Eltern zwischen Ried und Katsdorf. "Auch wenn ich die Ruhe und die schöne Umgebung dort genieße, ist der halbe Tag hier im Freundeskreis ideal. Ich bleibe voll auf dem Laufenden, kann die nötigen Weiterbildungen machen, meine Dienststunden sammeln und dafür Neueinsteigern und Zivis mit meinem Know-how zur Seite stehen", so Maria, die als "RK-Haupthelferin" bereits eine erfahrende Mitarbeiterin ist.

40 RK-Paare auf der Ortsstelle 

Maria und ihr Gerald sind nicht das einzige St. Georgener Rotkreuzpaar. Die Ortsstelle ist eine höchst erfolgreiche Beziehungsschmiede. Aktuell rund 40 Liebespaare jeden Alters haben sich dort kennengelernt. Wer zusammen Leben rettet, belastende, aber auch freudige Situationen meistert, entdeckt dabei oft besondere Seiten an Kolleginnen und Kollegen, die verbinden und aus Kameradschaft manchmal Liebe wachsen lassen. Jedes Jahr kommen so neue Pärchen, Hochzeiten und in der Folge Babys "Made by RK" in die Ortsstellenchronik.
2012 waren es gleich zehn in sieben Monaten - bislang ein Nachwuchsrekord. "Wir machen uns die Jugendrotkreuzgruppe 2020 selbst", scherzten die Eltern damals. Aber sie hatten recht - ein erklecklicher Teil der damaligen Babys ist heute tatsächlich bereits im ortstelleneigenen Rotkreuznachwuchs aktiv.

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