Wenn Körperhaare krankhaft sprießen

Krankhafter Haarwuchs kann Indikator für negative Entwicklungen im Körper sein. | Foto: Foto: Fotolia/Kitty
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BEZIRK. Gerade im Sommer leiden Frauen mit starker Körperbehaarung. War es vor ein paar Jahrzehnten noch normal, im Freibad hie und da ein Härchen unter dem Bikini hervorblitzen zu sehen, so ist es heute absolut verpönt. „Waxing pur“ lautet die Devise. Doch wie geht es Frauen, die überdurchschnittlich behaart sind oder sogar unter Hirsutismus leiden – einer übermäßigen, krankhaften Körperbehaarung?

Etwa zehn Prozent betroffen

Experten vermuten, dass bis zu zehn Prozent der Frauen davon betroffen sind. Dabei unterscheiden sie zwischen einem genetisch bedingten – manche Frauen, vor allem aus dem südosteuropäischen Raum, sind einfach stärker oder dunkler behaart als andere – und einem krankhaften Behaarungsbild. „Man spricht von Hirsutismus, wenn Frauen zusätzlich zur normalen Behaarung auch noch übermäßigen Haarwuchs an Körperstellen haben, an denen normalerweise nur Männer behaart sind: Etwa an der Oberlippe, den Schenkelinnenseiten, auf dem Rücken oder der Brust“, so Martina Zauner, Fachärztin an der Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe am Landes-Krankenhaus Rohrbach. Für das typisch männliche Verteilungsmuster der Körperhaare ist vor allem ein erhöhter Testosteronspiegel verantwortlich.

Kosmetischer Makel

In den meisten Fällen ist ein genetisch bedingter Hirsutismus kein medizinisches Problem. Viele Frauen empfinden den Haarwuchs jedoch als kosmetischen Makel und als psychische Belastung. Ist der psychische Leidensdruck zu hoch, so kann eine Behandlung durchgeführt werden. Manchen Frauen hilft die Einnahme einer östrogenhaltigen Verhütungspille, um die Testosteronproduktion zu bremsen. Auch zahlreiche Möglichkeiten zur Haarentfernung stehen zur Verfügung: Rasur, Laserbehandlung oder Epilation. Manche Frauen empfinden auch die Bleichung der Haare als hilfreich, da sie dadurch weniger sichtbar werden.

Zu viel Testosteron

Meist ist eine Hormonstörung für den Hirsutismus verantwortlich: „Zum Beispiel kann die körpereigene Produktion der Geschlechtshormone gestört sein“, erklärt Oberärztin Martina Zauner vom Krankenhaus Rohrbach. „Dann kann es passieren, dass der Testosteronspiegel steigt. Die Haarfollikel stärker stimuliert werden und feines Flaumhaar in borstiges, dunkles Haar umgewandelt wird.“ Ob der Anteil männlicher Hormone zu hoch ist, können Ärzte mittels einer Blutuntersuchung feststellen. Bei einer krankhaft erhöhten Hormonkonzentration kommt es darauf an, die Auslöser zu finden. Insulinresistenz, Eierstockzysten und Nebennieren-Erkrankungen können das Verhältnis männlicher und weiblicher Hormone durcheinanderbringen. Auch das sogenannte polyzystische Ovarialsyndrom (PCOS) geht häufig mit Hirsutismus einher.

Hirsutismus – wichtiger Indikator

Der krankhafte Haarwuchs kann also Indikator für prekäre Veränderungen sein und sollte daher genau untersucht werden. Dann können entsprechende Abhilfen oder Behandlungsmöglichkeiten geklärt werden. In jedem Fall ist eine genaue Abklärung von Ursachen und Behandlung von Hirutismus mit dem Arzt oder der Ärztin anzuraten.

Krankhafter Haarwuchs kann Indikator für negative Entwicklungen im Körper sein. | Foto: Foto: Fotolia/Kitty
Martina Zauner, Facärztin an der Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe am LKH Rohrbach. | Foto: Foto: gespag
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