Starke Ader nach Böhmen
Straße zwischen Schöneben und dem Moldaustausee wird ausgebaut – 20 Millionen Euro werden investiert.
ULRICHSBERG, Bližší Lhota (wies). 20 Millionen Euro investieren Tschechien und die EU in den Ausbau der Straße zwischen Schöneben und Bližší Lhota und die Umfahrung Nova Pec. Fünf Bauabschnitte soll es dafür geben. Die erste Etappe werde heuer in Angriff genommen. Das letzte Straßenstück der Glöckelberger Bezirksstraße ab der Kaserne bis zum Grenzübergang darf aus naturschutzrechtlichen Gründen allerdings nicht breiter als drei bis vier Meter sein. "Deshalb werden in diesem Bereich 16 Ausweichen installiert", berichtet der Oberplaner Bürgermeister Jiri Hulka. Von der ehemaligen Kaserne bis Nova Pec soll die Straße auf 6,5 Meter verbreitert werden.
Strecke lange Zeit gesperrt
Die grenzüberschreitende Brücke wird ebenfalls neu errichtet – geplant ist dies 2016/2017. Während der Sanierung der Brücke bedeutet das, dass die Verbindung nach Tschechien ein Jahr nicht passierbar ist, da eine Ersatzbrücke nicht genehmigt wurde. Der Verkehr wird großräumig ausweichen müssen.
Kein Lift nach Tschechien
In weite Ferne gerückt ist ein Skilift auf den Reischlberg auf tschechischer Seite. Hulka: "Da das Projekt im Natura 2000 Gebiet liegt, sind auch die geforderten Umweltverträglichkeitsprüfungen durchzuführen." Wie die BezirksRundschau Rohrbach 2014 bereits berichtete, lehnt das Umweltministerium in Tschechien das Projekt ab und schreibt für eine Fläche von zwölf Hektar Kompensationsmaßnahmen für Flora und Fauna vor.
UVP dauert bis 2031
"Die gesamten UVP-Verfahren könnten aber den Zeitraum bis 2031 in Anspruch nehmen", sagt Hulka. Der Bau selbst – von privaten Investoren durchgeführt – könnte in etwa 15 Monaten realisiert werden und würde etwa zehn Millionen Euro kosten. Er und der Kreisrat sprechen sich für das Projekt aus, da es einen Aufschwung im Tourismus bringen würde und der Schaffung von Arbeitsplätzen dient. Hulka sagt aber, man müsse den südböhmischen Kreis dazu bringen, Flagge zu zeigen, um in weiterer Folge überhaupt die Europäische Kommission für das Bauprojekt zu gewinnen.
Thema politisch thematisieren
Unterstützung bekommen sie auch vom tschechischen Botschafter Jan Sechter in Wien. Er glaubt auch, dass der Lift seine Berechtigung hätte. "Dieser Hang liegt in nordöstlicher Richtung und würde Schneesicherheit gewähren", sagte er. Er will das Projekt verstärkt in der Politik zum Thema machen, damit es bedeutender wird und als zwischenstaatliches Abkommen mehr Gewicht bekommt.
Unterstützung für die Realisierung des Projekts durch vernünftige Argumente und Informationen verspricht der Obmann des Dreiländerinfrastrukturvereins, Walter Höllhuber. "Wir wollen die gesamte Region stärken", sagt er. Höllhuber wurde bei der Vollversammlung wiedergewählt und hat seine Visionen für den Böhmerwald präsentiert. Mehr dazu lesen Sie hier: Vision einer Rundbahn durch das Dreiländereck
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