"Kino wird nie aussterben"
Alexander Krammer sperrt das Mozartkino wieder auf – und will 40.000 Besuchern pro Jahr schöne Abende mit Filmen zwischen Mainstream und Programmkino bieten.
Zur großen Wiedereröffnung lädt am kommenden Freitag das 110 Jahre alte Mozartkino in der Kaigasse. Nach einem Jahr der Spielpause und einer Investition von 100.000 Euro in die Digitalisierung der beiden Säle gibt es für Kinofans, die ihre Interessen zwischen dem klassischen Blockbuster-Kino und dem filmkulturellen Anspruch von "Das Kino" sehen, wieder ein cineastisches Angebot in der Mozartstadt.
"Kino wird nie aussterben", sagt dazu Alexander Krammer, der Geschäftsführer des Mozartkinos, das zum baulich angeschlossenen Hotel Kasererbräu gehört und für das Krammer ebenfalls die Geschäfte führt. "Denn auch einen Cocktail oder einen Kaffee kann ich mir zu Hause herrichten, und dennoch besuchen wir Bars und Kaffeehäuser." Was für den einen Kaffeehaus-Atmosphäre ist, ist für den anderen der spezielle Charme, der von dem traditionellen Mozartkino mit roter und violetter Plüschbestuhlung ausgeht. Der "Römersaal" beheimatet zudem Überreste historischer Römermauern – was das Mozartkino zusätzlich einzigartig macht.
"Wir sind hier direkt in der Altstadt, das Kaiviertel ist Künstlerviertel, Sitz der Landesregierung und bietet hochwertige Restaurants – und auf dieses Umfeld ist unser Kino genau zugeschnitten", so Krammer.
Zur Eröffnung am Freitag (18.30 Uhr) gibt es neben einem Sektempfang für die Besucher den Arthouse-Film "Amour fou" und den Blockbuster "Das grenzt an Liebe" mit Michael Douglas und Diane Keating; ab Samstag dann auch die deutsche Komödie "Winterkartoffelknödel". "Wir werden – außer in Ferienzeiten – kein klassisches Familienkino sein, sondern eher jene Filme und auch Blockbuster zeigen, in denen eine besondere Geschichte im Vordergrund geht und nicht etwa Technik", verrät Krammer. Und: An einem fixen Tag in der Woche – der noch nicht feststeht – sollen Filme in Originalfassung ausgestrahlt werden. Im Zeitalter von Internet-Downloads gehe es im Mozartkino auch um das "Sehen und gesehen werden".
Rund 30 Prozent der Investitionskosten von 100.000 Euro kommen aus dem Topf der Wirtschaftsförderung des Landes. Für den laufenden Betrieb des Mozartkinos gibt es keine Zuschüsse. Anders als das Filmkulturzentrum "Das Kino" mit 80.000 Besuchern jährlich, das jährlich rund 100.000 Euro aus der Kulturförderung von Stadt und Land erhält.
Zur Homepage des Mozartkino geht es hier.
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