Sauriersterben ist abgeschlossen

Ausgestorben: Die Saurier am Freizeitgelände an der Traisen sind fort, eine zukünftige Nutzung steht in den Sternen. Bank und Masseverwalter blocken ab. Foto: Archiv Bezirksblätter
  • Ausgestorben: Die Saurier am Freizeitgelände an der Traisen sind fort, eine zukünftige Nutzung steht in den Sternen. Bank und Masseverwalter blocken ab. Foto: Archiv Bezirksblätter
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Die Saurier sind verkauft, ein Fortbestand des ehemaligen Saurierparks als Freizeitpark ist ungewiss. Die Stadtgemeinde fühlt sich uninformiert, würde aber einen neuen Betreiber untersützten.
TRAISMAUER (wp). Der ehemalige Saurierpark und seine prähistorischen Exponate erhitzen weiter die Gemüter: „Die derzeitige Informationspolitik des zuständigen Masseverwalters sowie der Gläubigerbank ist völlig intransparent und kritiwürdig“, ärgert sich MIT-Chef StR. Lukas Leitner. Selbst für offzielle Vertreter der Gemeinde sei es seit Wochen unmöglich, gesicherte Informationen zu erlangen. Zur gleichen Zeit kommt allerdings die Nachricht, dass alle Saurier verkauft worden seien. Ein Anruf bei der Gläubigerbank bestätigt dies: „Ja, die Saurier wurden bereits in Bausch und Bogen veräußert, wir haben das rechtzeitig auch dem Bezirksgericht gemeldet, was aber offenbar von diesem übersehen wurde“, erklärt Raiba-Prokurist Helmut Hochauer.
Das Versehen des Gerichts sei auch schuld daran, dass der Besichtigungstermin viel zu spät abgesagt wurde und an die 100 Interessenten vor den verschlossenen Türen des leeren Saurierparks standen, meint der Banker.
81.000 € soll der Verkauf der Saurier in die Kasse des Masseverwalters gespült haben, was Hochauer aber nicht bestätigen will.

Plant Bank eigenes Projekt?
Ein von der Sekretärin des Masseverwalters zugesagter Rückruf unterblieb bis Redaktionsschluss.
Auch der sich im Konkurs befindliche Noch-Eigentümer des Saurierpark-Areals Danny Bellens fühlt sich uninformiert: „Ich habe sowohl den Masseverwalter als auch die Bank versucht, zu erreichen – aber es hat keinen Sinn, ich erhalte keine Auskunft“. Dabei hätte es zum abgesagten Termin auch einen potenziellen Interessenten gegeben, der das Freizeitareal samt Saurier um 500.000 € erwerben wollte, erzählt Bellens. „Der hat mir sogar einen Job angeboten. Ich verstehe nicht, warum man hier so geheimnisvoll vorgeht. Dabei wäre im Fall des Konkurses eine Versteigerung vorgesehen“.
Bellens vermutet, dass die Bank ein eigenes Projekt plane. „Das kann ich derzeit nicht bestätigen“, erklärt Hochauer gegenüber dem Bezirksblatt.

Freizeitpark soll weiter bestehen
„Wir wollen, dass hier weiter ein Freizeitpark geführt wird“, erklärt Bürgermeister Herbert Pfeffer „Für mich ist es wichtig, dass es eine glatte Lösung gibt.“ Die Gemeinde könne und wolle allerdings nicht als Betreiber fungieren. Aber: „Wir versuchen Interessenten zu werben, die auf dem Gelände etwas machen können, da dies eine Umwegrentabilität für die Gemeinde bedeutet.“
Leitner: „Falls das Gelände von einem neuen Betreiber als Freizeitpark genutzt wird, könnte ich mir selbstverständlich dementsprechende Wirtschaftsförderungen vorstellen; man könnte das als Neuansiedelung behandeln.“ Falls sich kein Potentat findet, wird das zum Teil als Natura 2000-Gebiet gewidmete Areal zu Grünland rückgewidmet.

Ausgeträumt
Wer dachte, die Verwirrung um den Saurierpark wäre bereits längst perfekt, der irrte. Es gibt noch weitere Steigerungsstufen. Und man hat den Eindruck, nicht nur die uninformierte Öffentlichkeit samt ihren Repräsentanten, an deren Spitze der Bürgermeister, sind ratlos. Dann gibt es noch den nach wie vor rechtlichen Eigentümer der Liegenschaft, der im Gespräch mit den Bezirksblättern mit den Geschäfts- und Rechtsgepflogenheiten hierzulande hart ins Gericht geht. Nicht einmal er weiß, wie es weitergeht, ob er aus dem gescheiterten Projekt wenigstens noch Mittel lukriert um seine Schulden abzudecken. Seinem Traum, mit Hilfe eines chinesischen Investors die Saurier wiederzubeleben, hat die Bank endgültig einen Strich durch die Rechnung gemacht. Sie hat andere Pläne, die sie aber auf Rücksicht auf die Zukunft der Anlage für sich behält. Das Gezerre und die Spekulationen um ein Wahrzeichen der Traisenstadt werden noch einige Zeit weitergehen. Eines darf aber vermutet werden: Bank und Masseverwalter werden eine weiterführende gewerbliche Nutzung favorisieren, denn alles andere würde einen Verlust bedeuten. Darin liegt auch die Hoffnung der Stadt Traismauer.

Werner Pelz; Kontakt: Mail: wpelz@bezirksblaetter.com // Tel.: 0699 139 90 217

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