Südumfahrung bringt Entlastung
Die Bezirksblätter präsentieren erste Zahlen der Machbarkeitsstudie des Landes NÖ für die Stadt Traismauer – Nun ist die Lokalpolitik gefordert, einen konsensorientierten Diskussionsprozess anzuführen.
Wie berichtet, wird der Verkehr in Traismauer bis 2025 enorm steigen und die Lebensqualität damit sinken. Eine Umfahrung der Stadt soll Abhilfe schaffen. Die beste Trassenführung soll laut Studie im Süden verlaufen.
TRAISMAUER/REIDLING (wp). Die beiden Gemeinden Traismauer und Sitzenberg Reidling stöhnen unter dem zunehmenden Verkehr. Schwillt die Frequenz der PKW von der S33 (Kremser Schnellstraße) über die B43 Richtung Tullnerfeld weiter an, so werden 2025 pro Tag 25.000 Autos vorwiegend die Traismaurer nerven und die Lebensqualität hier schwer beeinträchtigen. Im Rahmen einer Machbarkeitsstudie, die im August der Öffentlichkeit vorgestellt werden soll, erhob das Land NÖ Lösungsmöglichkeiten, um den steigenden Verkehr in den Griff zu bekommen. In einem Vergleich stellte man die bereits in der Schublade ruhende Trasse einer Nordumfahrung einer neuen Variante im Süden gegenüber. Die Berechnungen brachten eine eindeutige Präferenz für die Südumfahrung: Diese fängt den Verkehrsstrom der S33 aus St. Pölten/Westautobahn bereits bei der Abfahrt „Traismauer Süd“ ab, und führt ihn, nach einer unterirdischen Querung der Bahn Richtung B43.
Untertunnelte Umfahrung als Möglichkeit
Dabei wären weite Strecken der Umfahrung untertunnelt bzw. eingehaust, wobei auch dem Bahnlärm mittels Lärmschutzwänden der Kampf angesagt werden soll. Durch eine zweite Umfahrung und ein Lkw-Durchfahrtsverbot würde Gemeinlebarn entlastet werden. Ebenso wie die östliche Ortseinfahrt von Traismauer vom Tullnerfeld über die Herzogenburger Straße Richtung Westautobahn. Dabei wird der Verkehrsstrom bei der östlichen Ortseinfahrt von Traismauer auf 1.200 Kfz/24h (derzeit ohne Umfahrung: 5.100 Kfz/24h) reduziert, in der Prognose 2025 auf 1.900 Kfz/24h (Prognose für 2025 ohne Umfahrung: 7.000 Kfz/24h). Eine Nordumfahrung hätte einen weit eingeschränkteren Effekt, nämlich bei der östlichen Ortseinfahrt von Traismauer auf 3.400 Kfz/24h (Prognose für 2025 ohne Umfahrung: 7.000 Kfz/24h).
Südvariante mit besserer Prognose als Nordumfahrung
Größere Entlastungseffekte ergeben sich auch in der Kremser- und Herzogenburger Straße. Die Herzogenburger Straße würde massiv entlastet, nämlich in der Prognose würden hier nach Errichtung einer Südumfahrung nur mehr 2.500 Kfz/24h fahren, hingegen mit einer Nordumfahrung 7.700 Kfz/24h. Die geschätzten Kosten beider Varianten belaufen sich auf 60 Mio €, die vom Land NÖ getragen würden. Allerdings ist in dem Betrag beim Projekt Südumfahrung auch eine Umfahrung von Gemeinlebarn enthalten, beim Projekt Nordumfahrung nicht. Alle im Stadtparlament vertretenen Parteien bekennen sich zu einem breiten Diskussionsprozess unter Einbindung der Bevölkerung, bis hin zur Volksbefragung. Falls man sich auf eine Variante einigt, ist mit einem Baubeginn nach notwendigen Umweltverträglichkeitsprüfungen und Verfahren frühestens in zehn Jahren zu rechnen.
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