Photovoltaikanlagen: Unterschätzte Gefahr für Feuerwehr

Foto: B. Wolters/Leer
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Arbeitsgruppe der Feuerwehren des Bezirks St. Veit soll über Risiko aufklären.

Der Dachstuhl des Hauses steht in Flammen. Die Feuerwehr trifft ein. Routinemäßig laufen die Löscharbeiten an. Der Brand scheint unter Kontrolle - doch plötzlich sind mehrere Feuerwehrleute in Lebensgefahr: Durch die hohe Spannung, die von der beschädigten Photovoltaikanlage ausgeht.

Die Feuerwehr des Bezirks St. Veit hat jetzt eine Arbeitsgruppe installiert, die sich dieses Themas annimmt. "Wir möchten nicht nur unsere Feuerwehrleute, sondern auch die Hausbesitzer über das Risiko informieren", erklärt Bezirksfeuerwehrkommandant Egon Kaiser.
Das Problem ist, dass Anlagen mit einer Kollektorfläche von weniger als 40 Quadratmetern keine Baugenehmigung benötigen - die Auflistung, auf welchen Dächern sich kleinere Anlagen befinden, ist also lückenhaft. "Bei einem Einsatz mit schlechter Sicht kann es schon passieren, dass eine Photovoltaikanlage übersehen wird", sagt Kaiser.

Selbst bei wenig Licht erzeugen die Anlagen Strom - einfach abschalten lässt sich das nicht. Für die Feuerwehrleute gefährlich werden auch herabhängende Kabel. Doch das ist nicht das einzige Problem: So werden beim Brand einer Photovoltaikanlage durch den hohen Kunststoffanteil giftige Gase frei - außerdem gibt es erst wenig Daten über die Feuerwiderstandsdauer von Photovoltaikanlagen. Die Feuerwehr muss ständig damit rechnen, dass einzelne Teile der Anlage abstürzen.

Auf all diese Widrigkeiten muss sich die Feuerwehr bestmöglich vorbereiten. Kaiser schlägt aus diesem Grund eine Kennzeichnung vor, die in der Nähe der Hausnummer angebracht werden muss und darauf hinweist, dass am Dach noch mit Hochspannung zu rechnen ist, wenn der Strom bereits abgeschalten wurde. "In so einem Fall müssen wir sofort einen Fachmann zum Einsatzort rufen, der die Photovoltaikanlage abschaltet", sagt Kaiser.

Was Theorie und Technik der Photovoltaikanlagen angeht, arbeitet die Arbeitsgruppe der Feuerwehr sehr eng mit dem St. Veiter Solar-Riesen Kioto zusammen. Die Mitglieder der Arbeitsgruppe werden mit Informationen rund um die Photovoltaik versorgt. Dabei tauchen auch immer neue Aspekte auf, erklärt Kaiser: "Anlagen, die in Österreich hergestellt werden, haben einen sehr hohen Sicherheitsstandard. Importprodukte haben das oft nicht - hier müsste der Gesetzgeber tätig werden."
Bis das passiert, können die Feuerwehrleute nur eines tun: Noch vorsichtiger an die Brandbekämpfung herangehen, wenn Photovoltaikanlagen betroffen sind.

Auch im Bezirk Feldkirchen will man sich des Themas annehmen. Hugo Irrasch, Bezirksfeuerwehrkommandant Feldkirchen: "Am Donnerstag, dem 7. März, treffen sich die Funktionäre zur Bezirkssitzung. Dort wird auch dieses aktuelle Thema angesprochen werden."
Auf jeden Fall möchte man sich mit den Feuerwehren des Bezirkes St. Veit (unter Egon Kaiser) austauschen, "denn diese sind schon einen Schritt weiter". Aber: "Wir sind uns der Gefahren bewusst und an dem Thema dran", so Irrasch.

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