Bezirk Scheibbs: Wasserversorgung trotz Hitzewelle gegeben
Der Wasser-Atlas: So sicher ist die Versorgung mit frischem Trinkwasser im Bezirk Scheibbs.
BEZIRK. Trotz Jahrhundertsommers sprudelt noch Wasser aus den Hähnen im Bezirk Scheibbs. Wie lange noch? Ein Lokalaugenschein. Hitze, gleißende Sonne und weit und breit keine ausgiebige Regenwolke. In immer mehr Gemeinden wird nun das Trinkwasser knapp und die Bürgermeister rufen zum Wassersparen auf.
Wir haben uns zum Höhepunkt der Hitzewelle im Bezirk Scheibbs umgehört, wie es um die Wasserversorgung bestellt ist.
Aktuelle Situation im Bezirk
Im Großen und Ganzen ist die Wasserversorgung im Bezirk Scheibbs weiterhin gegeben. In sieben Gemeinden müssen jedoch abgelegene Grundstücke – meistens Bauernhöfe, die nicht am öffentlichen Wasserversorgungsnetz hängen – mit frischem Trinkwasser versorgt werden. Dazu wird das Wasser in Tanks von der Feuerwehr dorthin gebracht.
Wassersparen ist angesagt
Des Weiteren haben die Bürgermeister in diesen Gemeinden die Bevölkerung per Postwurf zum Wassersparen aufgerufen.
"Wir verfügen in St. Georgen über zwei Quellen, von denen aus die Trinkwasserversorgung gespeist wird. Bei einer Quelle ist der Wasserstand bereits um ein Drittel gesunken, weshalb wir Flugblätter an die Bevölkerung verschickt haben, in welchen diese angehalten wird, auf das Sprengen des Rasens oder die Autowäsche momentan zu verzichten. Die Lage ist noch stabil, aber es gibt bereits geringe Einschränkungen", berichtet Bürgermeister Stefan Schuster aus St. Georgen an der Leys über die Situation in seiner Gemeinde.
Woher kommt unser Wasser?
"In der Marktgemeinde Gaming gibt es zwei Quellen – die Quelle Stickelleiten versorgt Gaming und Kienberg, und eine Quelle versorgt die umliegenden Häuser am Umberg. Derzeit ist die Versorgung der Bevölkerung noch gegeben, doch Niederschläge wären jetzt ganz wichtig, denn der gesamte Wasserverbrauch in Gaming mit 1.277 Kubikmetern pro Tag ist höher als der Zulauf von 1.028 Kubikmetern Wasser pro Tag. Kienberg kann außerdem von der Wiener Hochquellwasserleitung notversorgt werden. Es besteht kein Grund zur Panik, aber es sollte doch sparsam mit dem Wasser umgegangen werden", sagt Bauhofleiter Dieter Schmitz aus Gaming.
Trinkwasser-Notfallplan: Vernetzung gegen Mangel
Die letzte große Dürreperiode suchte Niederösterreich im Jahr 2003 heim. Damals waren weit mehr Gemeinden als heute (siehe Wasseratlas) von Einschränkungen betroffen. Grund: In den vergangenen zehn Jahren haben sich immer mehr Gemeinden an überregionale Trinkwassernetze angeschlossen.
Ernst Kurfürst von der Abteilung für Siedlungswasserwirtschaft der NÖ-Landesregierung erklärt: "Es gibt zwei Problemregionen in Niederösterreich. Einerseits die Bucklige Welt, andererseits das Waldviertel südlich von Zwettl. Hier kann der Boden wenig Wasser in den Grundwasserkörpern speichern. Dazu kommt, dass die Region dünn besiedelt ist und eine hohe Zahl an Hausbrunnen aufweist."
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