Bezirk Scheibbs: Heimat bist du schlauer Köpfe

Die Scheibbser Jugend ist bei den IFIT-Workshops mit "Feuereifer" bei der Sache. | Foto: IFIT/Bernhard Löwenstein
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  • Die Scheibbser Jugend ist bei den IFIT-Workshops mit "Feuereifer" bei der Sache.
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REGION. Laura (8) liebt die Chemie. Unlängst hat sie ihre Eltern mit einem Experiment geschockt. Mit einem Handy-Ladegerät hat das Mädchen Elektrolyse von Wasser betrieben und Knallgas erzeugt. Als sie ihren Eltern die kleine Explosion vorführte, sagte sie: "Das ist die Zukunft der Automobile. Bald wird man alle Fahrzeuge auf diese Weise antreiben."

Jeder Einzelne ist begabt

Laura ist ein schlaues Mädchen, hat eine Spezialbegabung und ist – kein Einzelfall. Um Kinder wie sie kümmert sich die Begabtenakademie NÖ. In ganz Niederösterreich gab es seit 2007 3.600 Kurse mit insgesamt 20.000 Teilnehmern. Derzeit werden im Bezirk 99 Kurse angeboten (siehe Zur Sache.) Die Bezirksblätter haben sich in der Region umgehört.

Unsere Techniker der Zukunft

82 der Kurse behandeln in der Region die Themen Natur und Technik. Kursort ist unter anderem die Höhere Technische Lehranstalt in Waidhofen. "Es geht darum, das Interesse für Technik und Naturwissenschaften zu wecken und dieses zu fördern", so HTL-Direktor Harald Rebhandl. Darum reicht die HTL jährlich ein Programm bei der Begabtenakademie ein.

IT-Nachwuchs in Scheibbs

Ein wichtiger Partner der Begabtenakademie NÖ ist das Institut zur Förderung des IT-Nachwuchses (IFIT), das bereits über hundert Begabtenkurse durchgeführt hat. Der Scheibbser Verein bietet im Rahmen der Begabtenakademie NÖ verschiedene Technologie-Workshops, um die digitalen Kompetenzen der Kinder und Jugendlichen zu fördern. "Am Gebiet des Sports gibt es bereits seit Jahrzehnten das Konzept der Talentförderung, am Gebiet der Bildung übernimmt diese Aufgabe seit einigen Jahren die Begabtenakademie NÖ. Interessierten Kindern wird zusätzlich zur Schule ein breites Angebot an Kursen geboten, das ihnen ermöglicht, in verschiedene Themen hineinzuschnuppern", erklärt der IFIT-Obmann Bernhard Löwenstein.

Neugierde mitbringen

Gabriele Erber ist als Koordinatorin der Begabtenakademie unter anderem für den Bezirk zuständig. Ihr Motto: "Jedes Kind ist begabt!"
"Neugierde, Neugierde und nochmal Neugierde", so zeichnen sich laut der Expertin die Genies von morgen aus. "Diese Kinder wollen immer noch mehr wissen, sie lernen schnell und brauchen fast keine Wiederholungen, um sich Dinge auch langfristig zu merken. Viele finden auch eigene, vollkommen andere Lösungswege, die man selbst als Lehrer überdenken muss, um sie nachvollziehen zu können", fügt sie hinzu.
Es sind wohl nicht die rauchenden Schlote, die uns in Zukunft weiterbringen werden, sondern die rauchenden Köpfe des Nachwuchses.

Begabungen machen unsere Heimat fit für die Zukunft

Interview mit Landeshauptmann-Stellvertreterin Johanna Mikl-Leitner
Auf der einen Seite schneiden Schüler schlecht beim PISA-Test ab, auf der anderen Seite fördert das Land gezielt die Begabungen junger Menschen. Wie passt das zusammen?
Wir kämpfen mit dem Problem, dass viel zu oft die Schwächen unserer Kinder und Jugendlichen breitgetreten werden. Mit der Begabtenakademie haben wir uns daher zum Ziel gesetzt, in Niederösterreich ein begabtenfreundliches Klima zu schaffen, indem wir gezielt auf die vorhandenen Stärken setzen. Denn wer weiß, wo seine Stärken liegen, wird sich auch sehr optimistisch den Herausforderungen stellen, die das Leben so mit sich bringt.

Plakativ heißt es oft, dass jedes Kind begabt ist. Inwiefern wird dieser Ansatz bei der Begabtenakademie verfolgt?
Es geht nicht darum, nur die Einsteins von morgen zu fördern, sondern darum, bei Kindern eben die Bereiche zu entdecken und zu stärken, in denen sie gut beziehungsweise begabt sind. Für Musiktalente gibt es schon lange die Musikschulen, im Sport gibt es viele Vereine. Mit der Begabtenakademie haben wir ein Angebot geschaffen, in dem Kinder außerschulisch nun auch ihren Interessen und Begabungen etwa im Bereich der Naturwissenschaften, der Technik oder der Mathematik nachgehen können.

Genau diese Fächer gelten in Hinblick auf technologische Veränderungen, Forschung und Innovation als sehr zukunftsträchtig. Welche Rolle spielt die Begabtenakademie in dieser Hinsicht etwa für den Arbeitsmarkt als einer ihrer Schwerpunkte?
Wir wissen schon heute, dass in Niederösterreich in den nächsten drei bis vier Jahren 1.000 bis 1.500 Programmierer und IT-Techniker benötigt werden. In der Begabtenakademie bieten wir im Schwerpunkt #DigitaleWelt alleine heuer 230 Kurse in diesem Bereich an. Dieses Beispiel zeigt, dass wir mit der Begabtenakademie insbesondere im Bereich der Kinder und Jugendlichen wesentlich dazu beitragen, Niederösterreich fit für die Zukunft zu machen.

So erkennen Sie die begabte Kinder

Martin Peter, Projektleiter der Niederösterreichischen Begabtenakademie, verweist auf den Neurobiologen Gerald Hüther und Uli Hauser, laut denen jedes Kind, auf seine besondere Wiese, hoch begabt ist (Zitat siehe anbei). Eine Begabung in einem bestimmten Bereich kann anhand folgender Kriterien festgestellt werden:
Das Kind …
• lernt sehr schnell.
• ist neugierig und wissbegierig.
• besitzt die Fähigkeit, ein Problem aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten.
• kann sich beim Verfolgen von Interessen lange konzentrieren.
• blüht bei selbstständig auszuführenden und herausfordernden Aufgaben auf.
• verfügt über ein hohes Spezialwissen, das außerhalb des altersentsprechenden Wissens liegt.
Seither sind für rund 3.600 Talentförderangebote in ganz Niederösterreich an die 20.000 Anmeldungen eingelangt. Die Angebotspalette reicht von Literatur und Philosophie über Kunst, Fremdsprachen, Geschichte und Gesellschaft bis hin zu Natur, Technik, Logik und Mathematik.
Nähere Infos zur Niederösterreichischen Begabtenakademie und zu IFIT.

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