Jenbachs Dokumentarfilmer schloss die Augen

Horst Gossners Lebensinhalt: Die Filmerei! Er war
seit 50 Jahren als unentwegter Kameramann bekannt. Foto: Lorenzetti
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    seit 50 Jahren als unentwegter Kameramann bekannt. Foto: Lorenzetti
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Nostalgische Gedanken zum Ableben von Horst Gossner

JENBACH (tti). Der Jenbacher Horst Gossner hat in vier Jahrzehnten viele hunderte Filme gedeht, geschnitten und vetont. Jetzt schloß Jenbachs Dokumentarfilmer für immer die Augen. Meister Gossner ist nach schwerer Krankheit kurz vor seinem 77. Geburtstag verschieden.

Was bleibt, sind Erinnerungen an einen liebenswerten Zeitgenossen und eine Unmenge Nachlass in Sachen Filmwelt. Würde man alle von ihm gedrehten, bearbeiteten und vertonten Filme der Formate 16mm Profifilm und 8mm Schmalfilme zusammenreihen, käme man bestimmt auf über 50 Kilometer Länge. Seit der Jenbacher Horst Gossner das erste Mal eine Filmkamera ins Gesicht drückte, sind wohl 50 Jahre vergangen.

Wer noch sein Studio in der Jenbacher Tratzbergstraße betrat, erstaunte: Das Ausmaß und die technische Bestückung seiner Filmwerkstatt geht weit über das Maß eines Hobbyfilmers hinaus. Horst Gossner war zeitlebnens als Perfektionist und Qualitätstüftler bekannt und entsprechend bestückt ist auch sein Refugium in Sachen Filmarbeit.

MUSEALES WIE DIGITALES

Auf Schritt und Tritt sind nicht nur so mache Rariäten geordnet, hier findet sich auch durch Gossners Sammlerleidenschaft in Sachen Filmtechnik der stete Wandel 50jähriger Hobbyfilmtechnik augenscheinlich dargestellt!

Horst Gossners Flaggschiff war eine Video-Panasonic DVC Großkamera, daneben gesellten sich etliche Mini-Kameras, Hi 8 von Sony usf. Vom Glanz früherer 16mm-Zeiten (als Film noch das Um und Auf war), erzählen Top-Modelle wie eine “eclair A.C.L.” und eine Beauliou, sozusagen die Ariflex-Variante aus Franzkreich. Mit ihnen hat Gossner unvergessliche Jahreszeiten-Filme produziert, die Jahrzehnte lang im Hotel Kristall in Pertisau ein intern. Gästepublikum erfreuten.

FILMENDER CHRONIST

Gossners Filmstimmen lieferte kein geringerer als der langjähjrige ORF-Tirol-Chefsprecher Oswald Köberl. Auch die bekannte Sprecherin Ulli Schmalzl stand vor dem Mikro im Mini-Studio in der Jenbacher Tratzbergsiedlung. Geschnitten hat Gossner in den Siebzigerjahren auch den Profifilm über die “Wiedereinsetzung der Steinböcke in Tirol” (Kamera Alfons Benesch, Sprecher Ernst Grissemann) im Auftrag von Produzent Fritz Offenstein, der sogar im Fernsehen gezeigt wurde.

“Mein Studio ist eine unendliche Geschichte”, meinte noch vor einiger Zeit der Horst und gab den Hinweis auf die lagernden Unmengen alter Filmrollen in Dosen, Kabel für alle Systeme, Filmkleber, Reparaturmaterial, Tonbänder, LPs, Cassetten, CD’s und und...

Das Jenbacher Markenzeichen “HoGo-Film” ist jetzt nunmehr nostalgisch diversen DVD-Produktionen vorgesetzt, denn auch der Horst ist im letzten Jahrzehnt auf die moderne Videotechnick umgesattelt...Etwas hat sich nicht geändert, bekannte er noch vor Jahren: “Bei diesem Hobby gehen die Nächte auf, ich brauche zum Arbeiten die Ruhe der Nacht...”

Für etliche Vereine fertigte der Filmfaszinierte aus Jenbach Dokumentationen, für die Gemeinde Jenbach den “Markterhebungsfilm” sowie einige Tengl-Tengl-Streifen.

Bei unzähligen Hochzeitspaaren natürlich bleibt der Horst als filmischer Begleiter “ihres schönsten Tages im Leben” jedoch in lebenslanger Erinnerung.

E.LORENZETTI

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