Kaserne Tamsweg nun doch vor dem Aus?

(Symbolfoto)

TAMSWEG (pjw). Die Kaserne in Tamsweg sei vorerst von der Schließung ausgenommen, an der weiteren Konzeption werde gemeinsam, unter Einbeziehung des Landes Salzburg, gearbeitet. So hieß es noch kurz vor Weihnachten 2014. Aktuell werden Pläne kolportiert, die Schließung der Struckerkaserne sei für 2016 geplant.

Haslauer: Kann so nicht akzeptiert werden

Die vom Verteidigungsministerium geplante Schließung der Strucker-Kaserne in Tamsweg entspreche in keiner Weise den Verhandlungsergebnissen auf Bundesebene und könne so nicht akzeptiert werden, stellte Landeshauptmann Wilfried Haslauer gestern, 24. März, per Aussendung über das Landes-Medienzentrum klar. "Ich bin gerne zu konstruktiven Gesprächen bereit, allerdings gilt nach wie vor, dass ein Ausschluss einer militärischen Nutzung nach Ende 2016 nicht vereinbart wurde", so Haslauer. Die gültige politische Einigung in der Bundesregierung laute, wie es in Haslauers Aussendung heißt: "Tamsweg wird vorerst vom Schließungsplan ausgenommen. An der weiteren Konzeption wird gemeinsam (unter Einbeziehung des Bundeslandes Salzburg) gearbeitet." Haslauer betont: "Ich gehe davon aus, dass der Verteidigungsminister zu seinen Zusagen steht und in Verhandlungen zu diesem Thema eintritt."

Lesen Sie dazu die Reaktion der SPÖ Salzburg: Die SPÖ kontert: Haslauer wusste Bescheid

Struckerkaserne als Asylwerber-Unterkunft komme für FPÖ nicht in Frage

FPÖ-Landesparteiobmann NAbg. Rupert Doppler in seiner heutigen (25. März) Pressemitteilung zur Causa: „Die Aussage von Seiten des Militärkommandos, wonach die militärische Nutzung der Kaserne enden solle, lässt Befürchtungen aufkommen. Da es offensichtlich keine konkreten Pläne über eine mögliche weitere militärische Nachnutzung der Kaserne gibt, ist zu befürchten, dass dort Asylwerber untergebracht werden. Immerhin ist das Land laufend auf der Suche nach neuen Quartieren für Flüchtlinge.“ Die Struckerkaserne als mögliche künftige Unterkunft für Asylwerber komme für die FPÖ auf alle Fälle nicht in Frage. „Es gab ja bereits vor einigen Jahren Überlegungen, in der Kaserne Asylwerber unterzubringen“, so Doppler, der auch eine Anfrage an den Verteidigungsminister im Nationalrat ankündigt. „Klug muss dann Rede und Antwort stehen“, sagt Doppler. Nun sei es endgültig an der Zeit, den Menschen reinen Wein einzuschenken.
Die Kaserne sei laut Doppler ein unverzichtbarer Bestandteil für den südlichsten Salzburger Bezirk. „Arbeitsplätze und andere Wirtschaftsstrukturen drohen durch eine Schließung zerstört oder nachhaltig schwer beschädigt zu werden“, kritisiert Doppler. Auch für den Katastropheneinsatz im Land wäre die Schließung der Kaserne in Tamsweg nach Ansicht Dopplers ein schwerer Schlag. Für die FPÖ komme eine Schließung der Kaserne daher nicht in Betracht.

Oberstleutnant Seeauer: "Es werden weiterhin alle Weichen auf ein Berufsheer gestellt"

„Es ist nun einmal so, dass gerade die kleinen Kasernen für die Wehrpflicht- und Milizstruktur des Bundesheeres von Bedeutung sind. Schließt man diese Standorte, verliert das Bundesheer weiter an Regionalität und damit an Verankerung in der Bevölkerung“, sagt Oberstleutnant Erwin Seeauer, Präsident der Offiziersgesellschaft Salzburg, in einer Presseaussendung vom 24. März. Gerade durch die Schließung kleiner Standorte seien nur marginale Beträge einzusparen. Im Gegenzug seien die Erlöse, die aus einer Verwertung resultieren würden, zu vernachlässigen. „Unter dem Strich ginge mit einer Schließung des Standortes Tamsweg wieder ein Stück Bundesheer verloren“, befürchtet Seeauer. Für ihn sei die ganze Vorgangsweise symptomatisch für die Absichten, die eine Berufsheerzelle im Bundesministerium für Landesverteidigung seit geraumer Zeit verfolge: „Diese Kreise tun so, als ob es die Volksbefragung vom 20. Jänner 2013 nie gegeben hätte. Das überdeutliche Votum des Volkes wird ignoriert. Es werden weiterhin alle Weichen auf ein Berufsheer gestellt. So werden Standorte, die gerade für die Miliz bedeutend sind, geschlossen. Es wird weiterhin milizrelevante Ausrüstung verkauft, um nicht zu sagen verschleudert. Und sinnstiftende Investitionen in die Miliz gibt es weiterhin nicht“, so Seeauer.

Eßl: Aufgabenbereiche aus städtischen Kasernen nach Tamsweg ausgelagert

Der Lungauer Nationalratsabgeordnete Franz Eßl (ÖVP) will mit allen Mitteln für die Aufrechterhaltung und Aufwertung des Kasernenstandortes in Tamsweg kämpfen. "Wo steht geschrieben, dass sich Landesverteidigung nur in Städten konzentriert? Das Gegenteil wäre wichtig", so Eßl in seiner Presseerklärung. "Diese Region darf nicht ausgehungert werden. Im Gegenteil, ich fordere, dass Aufgabenbereiche aus städtischen Kasernen in den Bereich der Kaserne Tamsweg ausgelagert werden."

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Anzeige
Foto: Stefan Schubert

Traumjob gefällig?
Wir suchen Physios mit Herz und Hirn für unser Team!

Ein inspirierendes Arbeitsumfeld? Check. Ein innovatives Arbeitsklima? Check. Spannende Fortbildungsmöglichkeiten? Check. Attraktive Benefits? Check. Viele nette Kolleginnen und Kollegen? Doppelcheck. Das Alpentherme Gastein Gesundheitszentrum liegt in der Mitte des Gasteinertals – genau gesagt im malerischen Bad Hofgastein. Wir arbeiten als private Krankenanstalt in Form eines selbständigen Ambulatoriums für Kur, Rehabilitation und Sportmedizin. Mit einem vielfältigen Therapie- und...

  • Salzburg
  • Pongau
  • Magazin RegionalMedien Salzburg

UP TO DATE BLEIBEN


Aktuelle Nachrichten aus Salzburg auf MeinBezirk.at/Salzburg

Neuigkeiten aus dem Bezirk als Push-Nachricht direkt aufs Handy

Newsletter abonnieren und wöchentlich lokale Infos bekommen

MeinBezirk auf Facebook: Salzburg.MeinBezirk.at

MeinBezirk auf Instagram: @salzburg.meinbezirk.at

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.