"Und ihr habt mich aufgenommen"

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Unter diesem Titel und in Erinnerung an das Fluchtschicksal unseres eigenen Religionsgründers Jesus lud die Diözese Innsbruck am Samstag, dem 10. Oktober, zu einer Tagung zum Thema "Flüchtlingshilfe in unseren Pfarren und Gemeinden" in das Veranstaltungszentrum B4 nach Zirl ein.

Als "Testfall für die Menschenrechte in Europa" sieht Bischof Manfred in seiner Tagungseinstimmung, unseren Umgang mit den Flüchtlingen, die vor allem seit dem Ausbruch des Bürgerkrieges in Syrien zu Millionen aus ihrem Heimatland vertrieben wurden und werden. Freilich brauche es auch viel Kraft, angesichts der Zahlen und der schrecklichen Bilder aus den Krisengebieten "das Ohnmachtsgefühl auszuhalten", an den Ursachen der riesigen Fluchtbewegungen nichts ändern zu können. Denn: "Angefangen hat alles damit", wie der Caritas-Nahostexperte Stefan Maier sein erstes Präsentationsbild kommentierte:

Arabischer Frühling am Kairoer Tahrirplatz

Zu sehen ist eine riesige Menschenmenge auf dem KairoerTahrirplatz, einem der ersten ganz großen Massenaufstände des am 17. Dezember 2010 in Tunesien begonnenen "Arabischen Frühlings". Längst sei aus dem "Arabischen Frühling" ein bitterkalter "Arabischen Winter" geworden, mit Millionen von Flüchtlingen. Denn die Rebellionen kosteten zuerst zwei Staatsmännern die Macht, führten später dann aber zu zahlreichen Revolutionen und blutigen Bürgerkriegen in der arabischen Welt. Maier ist auch Katastrophenhelfer vor Ort und seine Bilder und Statistiken ließen eine spürbare Betroffenheit im vollbesetzen Zirler Veranstaltungssaal entstehen.

Diözesaner Aufruf an Pfarren und Orden

Die Diözese hatte angesichts der zuletzt auch in Österreich massiv angestiegenen Flüchtlingszahlen vor Monaten die Pfarren und Orden aufgerufen, selber auch Platz für Asylwerber zu schaffen und/oder bestmöglich bei ihrer Betreuung zu helfen, denn, wie es Bischof Manfred auf den Punkt brachte: "Dafür brauche ich kein Hirnschmalz, um zu erkennen, dass die Hilfsorganisationen damit überfordert sind. Dazu braucht es ein gutes Miteinander von Herz und Hand!"

Mit Hirn, Herz und Hand

Für dieses gute Miteinander wiederum braucht es Informationen, Unterstützung, Vernetzung und auch Bildungsangebote für haupt- und ehrenamtliche Helfer in der Diözese, die diese auch gleich in zehn Gesprächskreisen der Tagung bekommen konnten. Im Rahmenprogramm sorgten die Cellistin Gerlinde Singer und der Sänger Gerhard Sexl für die musikalische Umrahmung, die Österreichische Bibelgesellschaft mit der Ausstellung "Gott hat die Fremden lieb" für biblische Impulse und das Telfer Restaurant Himchuli mit nepalesischer Küche für das leibliche Wohl. Die Soziallandesrätin Christine Baur überbrachte auch die Grußworte des Landes Tirol, das sich sehr für das Engagement der Kirche bedankte.

Wo: B4 Kultur- und Veranstaltungszentrum , Bahnhofstrau00dfe 4, 6170 Zirl auf Karte anzeigen
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