Zeichnungen sollen für gutes Benehmen in Villachs Strandbädern sorgen
Stadt Villach lässt gerade Info-Folder mit Benimmregeln für Bäder drucken – sie richten sich an Asylwerber und Einheimische. Der FPÖ fordert zusätzliche Maßnahmen.
VILLACH (kofi). Die Badesaison beginnt – und mancherorts wird diskutiert, ob die seit kurzem im Land lebenden Asylwerber mit den Regeln in Strandbädern ausreichend vertraut sind. Dazu gehört zum Beispiel auch die Frage nach der passenden Bekleidung.
Bekleidungs-Frage
In Völkermarkt etwa hat man die Formulierung "landesüblich" in die Badeordnung aufgenommen. Offiziell, um das Baden in Straßenbekleidung zu unterbinden, wie es heißt. Doch "landesüblich" kann auch mehr bedeuten. "Wir wollen in den Villacher Bädern keine Burkinis sehen", sagt etwa FP-Klubobfrau Elisabeth Dieringer-Granza. Damit sind Ganzkörper-Badeanzüge gemeint, die von manchen muslimischen Frauen getragen werden.
Folder werden verteilt
Die für Integrationsfragen zuständige Vizebürgermeisterin Gerda Sandrieser (SPÖ) versteht diesen Ansatz nicht – und stellt eine Gegenfrage: "Sind Stringtangas wirklich landesüblich?"
Dass es aber einen erhöhten Bedarf nach Aufklärung gibt, bestätigt Sandrieser: "Wir haben daher Folder anfertigen lassen, die in der kommenden Woche an Bäderbetreiber verteilt werden."
Dabei setzt Sandrieser auf die Wirkung von Zeichnungen: Mit ihnen werden die Regeln in Bädern erklärt. Die Texte dazu sind in Deutsch, Englisch, Arabisch und Farsi verfasst, sie sollten damit für fast alle Badenden verständlich sein.
Sexuelle Belästigung
Zentrale Punkte der Zeichnungen sind: Keine sexuelle Belästigung von Frauen! Egal, welche Badebekleidung eine Frau trägt: Sie ist immer zu respektieren! Keine heimlichen Fotos von Badenden! Und: Die Anweisungen des Badepersonals sind immer zu befolgen!
Für Dieringer-Granza, FPÖ, geht dies nicht weit genug. Neben dem Burkini-Verbot fordert sie Info-Kurse für Bademeister: "Sie müssen geschult werden, wie man bei sexueller Belästigung vorgeht."
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