Sicheres Radeln in Waidhofen
WAIDHOFEN. Viele Menschen, die nach einer traumatischen Flucht nach Österreich gekommen sind, verbringen Wochen und Monate in Ungewissheit im neuen Land. Um den Kindern eine kleine Freude zu machen, wurden Fahrräder nach St. Leonhard gebracht.
Bitte warten – lautet die Devise für viele Füchtlinge, die in Österreich angekommen sind. In St. Leonhard am Walde sind derzeit rund 70 Menschen untergekommen. Darunter auch zahlreiche Kinder und Jugendliche. Sie sind froh über jede Abwechslung in der neuen Umgebung. Aus der Waidhofner Bevölkerung wurden den Kindern kürzlich straßensicherheitstaugliche Räder gebracht, die anderswo nicht mehr gebraucht werden.
Es geht um Sicherheit
Interesse bei den Kindern weckten auch die gelben Boxen, die Stadträtin Beatrix Cmolik gemeinsam mit Integrationsbeauftragter Rosina Kerschbaumer zum Gasthaus Harreither brachte. Darinnen waren Helme, die an die Flüchtlingskinder verteilt wurden. Anschließend erklärte die hiesige Polizei die Straßenregeln. Gemeinsam schaffte man die Verständigung: In Englisch erklärten sich Syrer, Ukrainer, Mongolen und Waidhofner gegenseitig die Straßenregeln. Erst ab 12 Jahren dürfen die Kinder im Ort alleine mit dem Fahrrad unterwegs sein. „Es geht hier um Sicherheit“, erklärte Stadträtin Beatrix Cmolik einem der Väter. „Darum, dass die Kinder unfallfrei einen sinnvollen Zeitvertreib nachgehen können.“
Integrationsstelle in Waidhofen
Einer der jungen Männer, die beim Übersetzen helfen, ist zusammen mit seinem Neffen nach Österreich gekommen. Fünf Monate sind sie jetzt hier. Erst kürzlich hatte er sein Aufnahmegespräch. „Er ist ein richtiger Radfahrer“, sagt er und zeigt auf seinen kleinen Neffen. Seine schwarze Sonnenbrille passt gut zum neuen Helm. Mit einem breiten Lächeln im Gesicht rauscht der Bub über den Parkplatz unterhalb der Kirche in St. Leonhard. „Danke, danke für eure Hilfe“, verabschiedete später ein Familienvater die Stadträtin.
Dort wurde eine Integrationsstelle eingerichtet. In Kürze soll ein Integrationsgipfel stattfinden. Großen Einsatz leistet auch Stadträtin Beatrix Cmolik, sie hat beispielsweise eine Mutterberatung für Frauen mit Migrationshintergrund eingerichtet. Wer aus der Bevölkerung mithelfen möchte, sei es auch mit Sachspenden, kann sich gerne am Magistrat unter 07442-511-106 melden. Rosina Kerschbaumer: „Es ist wichtig, Hilfe zu koordinieren, damit wir zielgerichtet und so sinnvoll wie möglich Menschen in einer Notzeit unterstützen können.“ Es wird auch schon an
neuen Ideen, wie zum Beispiel einem Patenschaften-Modell, gearbeitet. Bürgermeister Werner Krammer ist überzeugt: „Durch direkte Beziehungen wird Integration ein selbstverständlicher Akt der Zwischenmenschlichkeit.“
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