Jugendtreffs: Sinn stiften mit Projekten

WELS. Ausmalen, Fließen verlegen, eine helfende Hand sein – und das bei 38 Grad Hitze. Im Rahmen eines Projekts helfen Jonny und Daniel vom Jugendtreff Tornado mit beim Bau des Altenheims in der Noitzmühle. Dabei können sie in Lehrberufe hineinschnuppern. Solche Projekte sind aber nur ein Aspekt der Arbeit in den vier städtischen Jugendtreffs. In den Stadtteilen Gartenstadt, Pernau, Vogelweide und Neustadt gibt es je ein Treff, das wiederum jeweils von zwei Jugendbetreuern geleitet wird. "Neben Freizeitmöglichkeiten, wie Tischfußball, Billard, Darts und Brettspiele wird in den Treffs auch auf spezielle Angebote, wie etwa Jobcoaching hingearbeitet. Insgesamt konnten so bereits zehn Jugendliche in die Berufsorientierung oder an Lehrstellen vermittelt werden", erklärt Sozialstadträtin Silvia Huber. Um nur ein paar der Projekte zu nennen: Unter dem Titel "Mit dem Rad zur Tat" konnte das Jugendtreff Vogelweide den Kinderschutzpreis gewinnen. In der Neustadt führte man ein Schweißprojekt mit der Firma Fronius durch. Und das Jugendtreff Gartenstadt erhielt für ein Filmprojekt zum Thema "Erziehung einst und heute" einen Anerkennungspreis. Angehende Betreuer müssen den Grundkurs des Jugendreferats belegen. Die meisten haben aber zusätzlich eine sozialpädagogische Ausbildung oder haben BFI-Jugendbetreuer-Lehrgänge besucht.

"Wir haben klare Regeln"

Im Jugendtreff Tornado in der Gartenstadt betreuen Gabi Lehner und Nikolina Arambasic rund 20 bis 25 Jugendliche. "Das Treff dient als Raum zur Entfaltung. Hier kann man Freunde treffen, Tischfußball oder Playstation spielen und kochen. Außerdem helfen wir bei Bewerbungsschreiben und Jobcoachings", erklärt Lehner. Die 47-Jährige ist seit 13 Jahren als Betreuerin tätig. Für sie sind Jugendtreffs auch Räume, in denen Jugendlichen der richtige Weg gezeigt werden soll: "Bei uns können die Jugendlichen das tun, was zuhause nicht geht. Dennoch muss man Grenzen aufzeigen. Wir haben unsere Regeln und die Jugendlichen wissen das. Drogen oder Alkohol haben hier keinen Platz."
Letztendlich sei man auch darauf bedacht, den Jugendlichen Selbstständigkeit zu vermitteln. Etwa beim eingangs erwähnten Projekt im Altenheim Noitzmühle. "Viele Jugendliche sind momentan auf Jobsuche und die Möglichkeit, gleich von einer Baufirma übernommen zu werden, ist hier gegeben", erklärt Nikolina Arambasic. Einer der bei diesem Projekt freiwillig helfenden Jugendlichen wird sich demnächst bei der für den Altersheimbau zuständigen Firma bewerben, verrät Arambasic. "Er ist auf Lehrstellensuche. Wir werden sehen, was die Zukunft bringt."