Ganz gezielt geschossen
- hochgeladen von Bianca Werfring
Aus Fremdenhass haben vier junge Männer auf Flüchtlinge geschossen. Trotzdem sind sie auf freiem Fuss.
WIENER NEUSTADT. Kurz vor Mitternacht von Donnerstag auf Freitag. Eine Gruppe von sieben Flüchtlingen geht beim Kreisverkehr vor dem Technologie- und Forschungszentrum in der Civitas Nova. Plötzlich fallen Schüsse. Aus einem roten Kastenwagen feuern Unbekannte aus dem fahrenden Auto auf die Flüchtlinge.
Da es sich um keine echten Waffen, sondern um ein "Soft Air Gewehr" handelte, blieben schwere Verletzungen aus. Die sieben Flüchtlinge erlitten Rötungen und Schwellungen. Sie wurden im Krankenhaus behandelt und bereits wieder entlassen.
Auch die Täter - vier Männer zwischen 18 und 20 Jahren - sind auf freiem Fuss. Sie zeigten sich geständig, aber auch fremdenfeindlich. Die Verdächtigen sollen aus Abneigung gegen Asylwerber und Unzufriedenheit mit der Flüchtlingspolitik gezielt geschossen haben. Sie gaben zu ihre Opfer bewusst ausgesucht zu haben und wollten ihre Softguns an Menschen ausprobieren.
Die Staatsanwaltschaft beantragte wegen Verdachts der schweren Körperverletzung U-Haft. Die vier Männer wurden "gegen gelindere Mittel" enthaftet. Der Grund: Weil sie alle geständig, noch jung und nicht vorbestraft sind.
Große Angst herrscht nun auch unter den Flüchtlingen in der Arena Nova. Sie zittern vor neuerlichen Angriffen. "Wir fürchten um unser Leben", meint Ali (24) aus dem Irak.
Wenn auch jede Partei einen anderen Zugang zur Flüchtlingspolitik hat, ist man sich einig: Jegliche Art von Gewalt ist abzulehnen und Sicherheit für alle zu gewährleisten. Bürgermeister Klaus Schneeberger verspricht: „Selbstverständlich wird alles unternommen, um die Sicherheit in Wiener Neustadt aufrecht zu erhalten und die Bevölkerung sowie die Flüchtlinge zu schützen."
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