Bruno Thost zeichnet in "Sibirien" ein rohes Sittenbild
Theaterstück von Felix Mitterer im Stadtmuseum
WIENER NEUSTADT. (w) Einen außergewöhnlichen Rahmen wählte man für das Theaterstück "Sibirien" von Felix Mitterer. Bruno Thost verkörperte im Stadtmuseum die Rolle eines alten Mannes, den seine eigene Familie ins Altersheim abgeschoben hat. Zwischen den immer noch hochkommenden Erinnerungen an seine Kriegsgefangenschaft in Sibirien und den letzten großen Träumen von einer anderen Zukunft fristet er seinen tristen Alltag im lieblosen Heim. Thost zeigt das Sittenbild einer rohen und herzlosen Gesellschaft, die nicht mit dem Älterwerden umgehen kann. Entmündigt, gedemütigt und Allein gelassen wartet er auf seinen Tod. Der gebürtige Deutsche Bruno Thost, selbst Jahrgang 1936, spielte von 1970 bis 2001 mit kurzen Unterbrechungen am Wiener Burgtheater. Die Regie der Inszenierung übernahm für diesen Abend seine Tochter Jenny Thost. Unter den Besuchern war auch die SPÖ-Stadträtin für Gesundheit und Frauen, Margarete Sitz, die selbst in leitender Funktion im Pflegebereich tätig ist. Sie apellierte am Ende des Abends an den respektvollen Umgang mit pflegebedürftigen Menschen und und warnte davor im Pflegebereich den Sparstift zu kräftig anzusetzen.
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