Blutsauger töten die Hühner
Immer mehr Geflügelhalter beklagen den mysteriösen Tod ihrer Tiere. Auslöser ist oft die Rote Vogelmilbe.
REGION (red). Sich ein paar Hühner selbst im Garten zu halten ist mittlerweile schon zum Trend geworden. Allerorts hört man hinter Gartenhecken fröhliches Gegacker. Leider ist die Idylle derzeit oft getrübt. Denn an sich gesunde Hühner weigern sich plötzlich, in die Ställe zu gehen, werden schwach, kratzen sich hektisch und sterben schließlich. Schuld ist die Rote Vogelmilbe. Der Parasit ist weniger als einen Millimeter groß, sitzt in Ritzen der Ställe und fällt nachts über das Geflügel her.
Ansteckung durch Wildvögel
Übertragen wird die Vogelmilbe von Wildvögeln wie Amseln und Spatzen, daher kann der Befall mit dem Parasiten bei Freilandhaltung auch nicht verhindert werden. Momentan begünstige zudem die Witterung die Verbreitung des Parasiten, bestätigt Oliver Bernhauser, Vorstand der Geflügelzüchter in der Landwirtschaftskammer: „Über 30 Grad ist der Vermehrungszyklus der Milbe besonders rasch. Da kommt es immer wieder vor, dass die Milbe überhand nimmt, wenn man nicht regelmäßig dagegen vorgeht. Das Problem bei Kleinhaltern ist oft, dass es in den Holzverschlägen sehr viele Ritzen gibt, in denen sich die Tiere verstecken. Ich kenne selber Fälle, wo die Züchter die Holzställe dann abgerissen haben, weil sie den Parasit nicht losgeworden sind."
Erkrankung in Eichgraben
Auch Tierärztin Dr. Brigitta Rohrer-Stieger aus Eichgraben kennt die Parasiten: "Der Befall mit Vogelmilben kommt bei Hühnern immer wieder vor, diese Woche hatte ich auch einen Fall." Die meisten Hobbyhalter wüssten schon Bescheid, was mit ihren Hühnern los ist, wenn ein Vogelmilbenbefall vorliegt. "Ich untersuche das dann noch unter dem Mikroskop", so die Tierärztin.
Bekämpfung der Parasiten
Der Parasit ist laut Dr. Rohrer-Stieger schwer auszurotten: "Die meisten versuchen es mit biologischen Mitteln wie beispielsweise Silikatstaub, der im Stall aufgestreut wird und in dem die Hühner ein Staubbad nehmen." „Wichtig ist, sich Rat beim örtlichen Tierarzt zu holen. Oft genügt es schon, dass man Sitzstangen mit Speiseöl einstreicht, weil die Milben dann ersticken. Auch Silikatstaub ist oft ausreichend", rät auch Experte Oliver Bernhauser. Natürlich gebe es darüber hinaus auch chemische Mittel, die gegen die Parasiten eingesetzt werden, erklären die beiden Experten.
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