Nach Lawinenabgang
Totalp-Hütte wird neu aufgebaut

So sah die Totalp-Hütte noch im Sommer aus. | Foto: Alpenverein
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Alpenverein Vorarlberg muss einen finanziellen Brocken von 2,5 Millionen Euro stemmen

Im Jänner wurde die am Fuße des Schesaplana gelegene Totalp-Hütte von einer Staublawine fast vollständig zerstört. Nun will der Alpenverein Vorarlberg die bekannte Bergsteiger-Unterkunft wieder neu aufbauen. Die Pläne dafür gibt es schon. Das Problem sind allerdings die Kosten von mindestens 2,5 Millionen Euro. Der Verein hofft auf Unterstützung und auf Spenden.

Der Schock war groß, als Anfang Februar das Ausmaß der Zerstörung sichtbar wurde. Mit großer Wucht hatte eine Staublawine die Totalp-Hütte getroffen und dabei einzelne Gebäudeteile bis zu 1,5 Kilometer weit verstreut. Das Dach und tragende Wände wurde um 25 Zentimeter verschoben. Sogar Eisentraversen knickten durch die enorme Kraft wie Solettistangen um. Ebenfalls völlig zerstört wurde die Materialseilbahn.

Bei Rainer Schlattinger, Geschäftsführer des Alpenvereins, löste das, wie bei anderen Mitgliedern, blankes Entsetzen aus.

„Derzeit sind wir dran, die
Ruine so weit zu sichern, dass nicht noch mehr Schaden entsteht.“

Erst nach der Schneeschmelze wird das volle Ausmaß sichtbar werden. Gut zwei Monate nach dem Lawinenabgang ist die anfängliche Schockstarre einer gewissen Zuversicht gewichen. „Wir wollen die Hütte – auch im Sinne jener, die sie 1953 in mühsamer Handarbeit errichtet haben – wieder aufbauen“, blickt der 57-Jährige nun nach vorne. Die statistischen und architektonischen Voraussetzungen dafür wurden bereits geprüft.

Seilbahn als erster Schritt
Jetzt gilt es die Mittel zusammenzukommen, die es für den Neubau braucht. Keine einfache Sache, denn bei einem Bau in solch einer exponierten Lage fallen die Kosten naturgemäß höher aus. Die einzelnen Bauteile müssen per Helikopter an den Ort gebracht werden, der exakt 2385 Meter hoch liegt. Zudem müssen noch Betriebe gefunden werden, die ein solches Bauvorhaben auch umsetzen können. Der Feldkircher rechnet mit mindestens
2,5 Millionen Euro an Kosten. Einen Teil finanziert man aus dem Katastrophenfonds des Alpenvereins, zudem hofft man auf öffentliche Unterstützung und auf private Spenden.

„Eine Möglichkeit ist, dass der Neubau kleiner ausfällt.“

Erst vor vier Jahren wurden für einen Zubau eine Millionen Euro investiert. Die im Rätikongebirge am Fuße des Schesaplana liegende Hütte gilt in den Sommermonaten als wichtiger Stützpunkt für Wanderer und Bergsteiger.

Containerbetrieb im Sommer
Die Ambitionen sind ehrgeizig und sollen mit vereinten Kräften erreicht werden. Jede helfende Hand wird dafür benötigt. Schlattinger: „Unser Ziel ist, dass wir bis Oktober dieses Jahres den Rohbau der Hütte fertigstellen, damit wir bis spätestens Juli 2020 den regulären Betrieb wieder aufnehmen können.“ Je nach Wetterverhältnisse wird ein Baustart mit Ende Mai anvisiert. Als erster Schritt soll die Materialseilbahn in Stand gesetzt werden. „Sie ist sozusagen die Nabelschnur des ganzes Projektes.“

Doch bereits in diesem Sommer bleibt der Betrieb aufrecht. Es werden Container aufgestellt, so dass Wanderer verpflegt werden können. Auch rund 20 Schlafplätze werden eingerichtet.

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