KUB-Ausstellungen 2023
Alles außer Europa

Irgendwie bizarr: die Objekte von Monira Al Qadiri, die im Frühjahr im KUB zu sehen sein werden | Foto: Tony Elieh
  • Irgendwie bizarr: die Objekte von Monira Al Qadiri, die im Frühjahr im KUB zu sehen sein werden
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Fokus der KUB-Ausstellungen 2023 liegt nicht auf und in Europa

„Zumindest für das KUB war 2022 ein gutes Jahr“, meinte Direktor Thomas T. Trummer und hatte damit Recht: Nicht nur dass das Besucher-Aufkommen wieder fast Vor-Corona-Niveau erreichte, auch wurden die 2022 gezeigten Künstler von Publikum und Kritik sehr gut angenommen. Für 2023 stehen allerdings nur drei vollwertige Ausstellungen an.

Dies hat nicht nur mit dem stetig schrumpfenden Budget zu tun, wobei allerdings Fakt ist, das die KUGES – also neben dem KUB auch das Museum und das Landestheater – in realen Zahlen immer weniger Geld bekommt. Dennoch ist man im KUB frohen Mutes, auch 2023 wieder Akzente setzen zu können, die weit über das Land hinaus strahlen.

LED und Bohrköpfe

Strahlen wird dann auch die neue Beleuchtung, die im Februar und März ausgewechselt wird, was zwar zukünftig den Energiebedarf um 50 Prozent senkt, eine erste Voll-Ausstellung aber zu Beginn des Jahres unmöglich macht. Ganz leer wird das KUB dennoch nicht sein – Valie Export, Grande Dame der österreichischen Avantgarde und bereits 2011 im KUB zu Gast, wird eine Installation mit Orgelpfeifen inszenieren; dazu wird eine Atombombenwarnung von Altjazzer Charles Mingus zu hören sein. Bedeutend jünger ist Monira Al Qadiri, die vielleicht bedeutendste Künstlerin der Golfregion, die sich mit der dort allgegenwärtigen Petro(Dollar)-Kultur auseinandersetzt und bizarre Objekte – ursprünglich Bohrköpfe – präsentieren wird, die wie eine Mischung aus futuristischen Schmuckstücken und lackierten Versteinerungen außerirdischer Wesen wirken (22. 4. bis 2. 7. 2023).

Flora, Fauna, Natur

Fast das Gegenteil sind die Bilder von Michael Armitage, einem der wichtigsten Maler der Gegenwart und vor allem Ostafrikas, der die Sommerausstellung bestreitet (15. 7. bis 29. 10. 2023). Seine großflächigen aquarelligen Bilder erinnern an Paul Gauguin oder auch an die Wiener Schule des Phantastischen Realismus. Die auf der ungewöhnlichen Unterlage Baumrinde gemalten Werke faszinieren und irritieren auch durch den inhaltlichen Mix aus afrikanischen Ritualen, politischen Aussagen und Abbildungen von Flora und Fauna. Die letzte Künstlerin in diesem die westliche Hemisphäre eher links (oder besser rechts) liegend lassenden KUB-Jahr ist die Brasilianerin Solange Pessoa, die sich vor allem mit der Natur auseinandersetzt und laut Trummer wohl „Federn, Steine und Kristalle“ auffahren wird – in einem Jahr (Ausstellung von 11. 1.. 2023 bis 28. 1. 2024) wissen wir mehr. Begleitet werden die drei Ausstellungen wie üblich von einem umfangreichen Rahmenprogramm, welches von den KUB-Billboards in der Seestraße bis zu unzähligen Führungen, Veröffentlichungen, Diskurs-Veranstaltungen und Gastspielen geht.

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