Entdeckung ganz nebenbei
Der Zufall hat mitgespielt

- Dem Leiter des Forschungsteams Energie an der FH Dornbirn, Stefan Arzbacher, ist es mit seinem Team gelungen, kostengünstig und platzsparend Gashydrate speicherbar zu machen.
- Foto: FH Vorarlberg
- hochgeladen von Christian Marold
Energieforscher der FH Dornbirn entdecken neues Gasspeicherverfahren
Seit Jahren schon wird an der Fachhochschule Dornbirn zum Thema Gasspeicherverfahren geforscht. Durch Zufall wurde nun entdeckt, wie zukünftig relevante Gase speicherbar sind - das Patent wurde angemeldet.
„Diese Entdeckung ist eigentlich deshalb zustande gekommen, weil wir als eher kleine Forschungseinrichtung anders agieren müssen als die großen Forschungszentren. Zum Beispiel entwickeln und bauen wir viele unserer Versuchsaufbauten selbst, wodurch sich weltweit einzigartige Experimente durchführen lassen“, erklärt Stefan Arzbacher mit einem schelmischen Lächeln. Bei einem dieser Experimente entdeckten die Forscher einen Prozess, der bisher übersehen wurde. Aus dieser Entdeckung entstand die Idee für ein neues Verfahren zur künstlichen Herstellung von Gashydraten direkt aus der Gasphase.
Was sind Gashydrate?
„Ganz einfach ausgedrückt sind Gashydrate eisähnliche Festkörper, in denen Gasmoleküle in Käfigen aus Wassermolekülen gefangen sind“, erklärt Stefan Arzbacher. Beispiele für natürlich vorkommende Gashydrate finden sich im Permafrost oder am Meeresboden. Das dort gespeicherte Erdgas bildet eine der größten Energieressourcen der Welt. Das Gas hat in Hydraten eine hohe Dichte. Die Käfige aus Wassermolekülen verhindern einen plötzlichen Zerfall und damit das explosionsartige Entweichen des Gases. Diese Eigenschaften machen künstlich hergestellte Gashydrate zu einer interessanten und sicheren Alternative für die Speicherung von energiewirtschaftlich relevanten Gasen.
Seit Jahren schon eperimentiert das Energie-Forschungszentrum in Dornbirn mit Gashydraten, bei der Prüfung von rund hundert Patenten kam der Tiroler Leiter der Abteilung zur Erkenntnis, das es nichts ähnliches gibt - ein Volltreffer in der Forschung, die weltweit für Aufsehen gesorgt hat. Mit künstlich hergestellten Gashydraten kann Energie über einen langen Zeitraum abrufbar beziehungsweise gespeichert werden - und das sehr platzsparend. „In diesen Anwendungen liegt ein großes Potential für ein kostengünstiges Verfahren zur Speicherung, freut sich das Forscherteam.
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