Wichtiger Herbst für Lustenau
Bürgermeister Kurt Fischer zu diversen Planungen in der Marktgemeinde

Bürgermeister Kurt Fischer und seine Kollegen im Gemeindevorstand stehen vor wichtigen Entscheidungen. | Foto: Marktgemeinde Lustenau
  • Bürgermeister Kurt Fischer und seine Kollegen im Gemeindevorstand stehen vor wichtigen Entscheidungen.
  • Foto: Marktgemeinde Lustenau
  • hochgeladen von Christian Marold

Der Polit-Herbst bringt nicht nur zwei Wahlen (Nationalrat, Landtag), sondern auch sehr viele Entscheidungen in den drei Bezirks-Kommunen.

Der „Dornbirner Anzeiger“ hat den Bürgermeistern einen Fragen- Katalog geschickt. Den Anfang macht Kurt Fischer (Lustenau).

Sind die Gemeindefinanzen für 2019 „im Lot“ oder gab/gibt es unvorhergesehene Belastungen?
Fischer:

Es ist alles „im Lot“ – Lustenau hat eine gesunde finanzielle Basis und kann aus eigener Kraft viel in die Entwicklung investieren.

Gibt es vom Land Vorarlberg eine Finanzierungszusage für das Reichshofstadion?
Fischer:

Ich hoffe, dass wir die positiven Vorgespräche noch im September finalisieren können, damit wir den Architekten den Planungsauftrag erteilen können.

Wie hoch werden die Investitionen der Marktgemeinde sein, beziehungsweise gibt es eine Obergrenze? Wie hat sich die Austria selbst zu beteiligen?
Fischer:

Der genaue Investitionsanteil der Gemeinde und vom Land ist wesentlicher Inhalt der Verhandlungen, auch der Beitrag des SC Austria – aber der Anteil der Gemeinde an den Gesamtkosten von circa 15 Millionen Euro sollte höchstens 50 Prozent betragen, idealerweise noch weniger.

Gibt es schon Interessenten für das „Ikea“-Grundstück?
Fischer:

Wir haben im Rahmen des Masterplans Betriebsgebiete das große Potenzial dieses Grundstücks und mögliche Entwicklungsformen aufgezeigt, es gibt auch konkrete Interessenten für eine Betriebsansiedlung und für eine Gesamtentwicklung. Ich hoffe, dass sich noch heuer klärt, in welche Richtung es geht, aber ich bin sicher, dass es auf dieser großen Fläche mittelfristig eine erfreuliche Entwicklung geben wird, die unseren Standort weiter stärkt. Erfreulich ist auch, dass in der Nachbarschaft zu diesem Grundstück zwei Hotels geplant sind, eines davon ist schon im Bau, der Spatenstich fürs andere wird bald erfolgen. Noch weiter südlich werden wir ja hoffentlich schon bald mit dem Betriebsgebiet Heitere über 120.000 m2 bestens erschlossene Flächen anbieten können. Bemerkenswert dabei ist, dass wir als Gemeinde im Sinne einer aktiven Bodenpolitik über 90.000 m2 selbst erwerben konnten – eine wichtige Grundlage für die wirtschaftliche Entwicklung, aber auch eine wertvolle finanzielle Basis für zukünftige Investitionen.

Welche Beschlüsse müssen noch im Herbst für das kommende (Wahl-)Jahr gefasst werden?
Fischer:

Wir gehen mit einem intensiven Arbeitspaket in den Herbst und auch in das kommende Jahr. Zwei große Projekte im Bildungsbereich sind gerade im Bau, der Kindergarten am Engelbach (größter Kindi Lustenaus) ist kurz vor der Fertigstellung und die Erweiterung des Kindis Am Schlatt läuft auch auf Hochtouren. Mit den Planungen für den Bildungscampus Rotkreuz starten wir das größte öffentliche Hochbauprojekt unserer Gemeindegeschichte, es soll ein Leuchtturmprojekt in unserer vielfältigen Bildungslandschaft werden, das weit über unsere Gemeindegrenzen Beachtung findet. Dabei geht es nicht nur um Architektur und Städtebau, sondern auch um ein pädagogisches Gesamtkonzept, das wir in den letzten Jahren mit unseren Partnern entwickelt haben. Zwei große Projekte, die von zentraler Bedeutung sind, werden uns im Herbst – und noch sehr viele Jahre beschäftigen: das Hochwasserprojekt Rhesi und Mobil im Rheintal (MiR). Schon im September werden wir uns im Rahmen von Rhesi mit der Freiraumplanung beschäftigen, für unser Lustenau, das wie keine andere Gemeinde im Rheintal mit großem Siedlungsraum direkt am Rhein liegt, eine besondere Chance. Wenn Rhesi eines Tages umgesetzt ist (je früher, desto besser!!), dann wir „Lustenau am Rhein“ noch einen ganz anderen Klang haben. Gemeinsam mit der Nachbargemeinde Au gibt es auch konkrete Überlegungen für eine „Langsamverkehrsbrücke“ über den Rhein (Fußgänger, Fahrrad) – auch dieses Projekt ist nicht nur ein wichtiger Mosaikstein in unserer Fahrradpolitik, sondern hat auch viel Potenzial für die Entwicklung des Naherholungsgebiets am Rhein. Apropos Brücke und Verkehrspolitik: wir hoffen, dass möglichst bald die Trassenentscheidung für die Verbindung in die Schweiz erfolgt, es sind im Herbst acht (!) Jahre, seit der Planungsprozess beendet wurde. Wir und der Wirtschaftsstandort Unteres Rheintal sind auf die leistungsfähige Straße in die Schweiz angewiesen, die Entscheidung ist ein wichtiger Schritt. Ein weiteres zentrales Projekt ist unser Zentrum – hier möchten wir möglichst ein Baufeld entwicklen, mit einer öffentlichen Tiefgarage, attraktiven Geschäftsflächen, die städtebaulich und architektonisch überzeugen. Auch leistbarer Wohnraum wird hier ein Thema sein, aber auch die Grünraumplanung, die allen zu Gute kommen soll. Ziel ist es, die Attraktivität weiter zu steigern, die Aufenthaltsqualität, aber natürlich auch das Angebot im Bereich Handel, Dienstleistung und Gastronomie. Wir möchten der Bevölkerung möglichst bald eine Gesamtvision präsentieren, damit sich alle ein Bild machen können, wie die verschiedenen Teilprojekte ein großes Ganzes ergeben können. Wir sind gespannt auf Rückmeldungen. Apropos Zentrum: auch im Herbst starten wir einen ganz besonderen Wettbewerb für Geschäftsideen für unser Zentrum – genaue Infos zu diesem Standort-Business-Wettbewerb gibt es Mitte September.

Thema „Leistbares Wohnen“? Gibt es in Lustenau neue Projekte? Wie viele Interessenten stehen auf der Warteliste?
Fischer:

Das Thema Leistbares Wohnen ist von großer Bedeutung, nicht zuletzt durch die Steigerung der Mietpreise in den letzten Jahren. Wir arbeiten mit allen gemeinnützigen Wohnbaugesellschaften hervorragend zusammen und konnten in diesem Jahr schon wieder zahlreiche Wohnungen übergeben. Erfreulicherweise sind auch weitere Projekte in Planung, insbesondere auch ein Projekt mit Betreutem Wohnen in unserem Zentrum – auch hier steigt der Bedarf alleine schon auf Grund der Demographie und auch durch das attraktive erste Projekt im Schützengarten, das viele Menschen überzeugt hat.

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.