Ein Projekt von Blind Date Collaboration |Text von Maria Muhar |Uraufführung | Eine Produktion von Olympionik_innen in Koproduktion mit Theater am Werk
Hochstapler in Maßanzügen. Toxische Männlichkeiten. Eine Klein-Buben-Phantasie in Privatjets. Oder: Der Wirecard-Skandal. In einem genreübergreifenden Theaterabend inszeniert Blind Date Collaboration diese Geschichte als Satire, in der Drag Kings das Spiel um sehr viel Geld persiflieren, das doch nie mehr war als heiße Luft.
Das frühere Dax-Unternehmen “Wirecard” wurde als deutsche Antwort zum Silicon Valley gefeiert. Doch im Juni 2020 fliegt das Lügenmärchen auf: 1,9 Milliarden Euro sind spurlos verschwunden – oder haben nie existiert. Anleger_innen verlieren ihr Geld und Ex-Wirecard COO Jan Marsalek türmt. Von Bad Vöslau fliegt er nach Minsk, wo sich seine Spur zunächst verliert. Während die Gerichtsverfahren im Fall Wirecard laufen und nun sogar um ein Jahr verlängert wurden, bleiben die Verstrickungen in die österreichische Politik weiterhin nebulös. Und CEO Markus Braun? Der will von alledem nichts gewusst haben …
Der Wirecard-Skandal offenbart ein verwobenes Konstrukt aus Freunderlwirtschaft, Größenwahn und Machtrausch. Unweigerlich drängt sich die Frage nach dem Zusammenhang von Hochstapelei und dem Performen von Männlichkeit auf.
Das Publikum wird zu einer Aktionärsversammlung geladen, auf der Bühne performen Drag Kings und die scheinbar seriöse Welt der Anzug- und Entscheidungsträger transformiert sich in eine Klein-Buben-Phantasie in Privatjets.
Weitere Info: https://www.theater-am-werk.at/de/productions/wirecard-last-exit-bad-voeslau
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