Begehrter Preis
À la carte zum HUGO-Sieg

- Der Internationale Wettbewerb, mit dem die Montforter Zwischentöne die Konzertformate von Morgen suchen, ging kürzlich im Alten Hallenbad in Feldkirch ins Finale
- Foto: Matthias Rhomberg
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Team der Hochschule für Musik Basel gewinnt den Wettbewerb für neue Konzertformate
Mit ihrem Beitrag „À la carte“ überzeugte das Team „Crosswinds“ im Pool des Alten Hallenbades die Jury. Die Studierenden der Hochschule für Musik Basel setzten sich mit der Idee durch, den Ablauf eines Konzertabends in gemeinsamer Aktion mit dem Publikum zu bestimmen und Musik in Verbindung mit den verschiedenen Geschichten und Gesichtern des Raumes zu erkunden. Platz zwei ging an das „Lionman Kollektiv“ aus Hannover, Platz drei wurde an „Die Wanderer“, ebenfalls aus Basel, vergeben.
Der Internationale Wettbewerb, mit dem die Montforter Zwischentöne die Konzertformate von Morgen suchen, ging kürzlich im Alten Hallenbad in Feldkirch ins Finale. Aufgabe war die Entwicklung eines Konzertformats zum Thema „entdecken“ für den Saal des Gasthof Löwen in Tisis. Mit „À la carte“ überzeugte das Team „Crosswinds“ von der Hochschule für Musik Basel die Jury. Der Sieger-Beitrag wird am 6. Juni 2019 im Rahmen der Montforter Zwischentöne im Gasthof Löwen Tisis uraufgeführt. 20 Teams von Musikhochschulen aus dem gesamten deutschsprachigen Raum hatten sich für den HUGO 2019 beworben, die besten fünf waren für die Endrunde nominiert. Der Siegerbeitrag wurde von Jury und Publikum vor Ort ermittelt.
Neues Leben für sozialen Raum mit Geschichte
Mit „À la carte“ werden Noa Mick, Kay Zhang, Don-Paul Kahl, Pablo de la Fuente Pastor (alle Saxophon) und Sebastian Heimann (Viola) den sozialen Raum des alten Gasthofes Löwen Tisis mit neuem Leben füllen. Das Publikum wird die verschiedenen Geschichten und Gesichter dieses Raumes in Verbindung mit der Musik auf neue Art und Weise entdecken. Dabei soll es die Reihenfolge der Stücke in gemeinsamer Aktion mit dem Ensemble bestimmen – ein demokratischer Prozess, in dem sich das Publikum durchmischt und miteinander in Kontakt tritt. Im Finale des Abends werden Musiker aus Feldkirch als Überraschungsgäste auf die Bühne kommen und gemeinsam mit den Studierenden die letzte Transformation des Raumes für diesen Abend vollziehen: Die Verwandlung vom Konzertsaal zum Treffpunkt.
Werke des 20. Jahrhunderts von Riley bis Cage
So vielfältig wie die Geschichte des Raumes fällt auch das Programm von „À la carte“ aus: John Cages „Living Room Music“ beleuchtet den gemütlich sozialen Aspekt sowie die Rolle als lokales Theater. George Aperghis´ „Rasch“ erinnert daran, dass der Gasthof als gesellschaftlicher Treffpunkt auch Bühne für belanglose wie für politische Diskussionen ist. Aperghis´ „Crosswind“ als vertonte Konfrontation schafft die Verbindung zu den stürmischen (Kriegs-)Zeiten, die der Raum gesehen hat. So wie die Erkundung des Raumes den Blick auf diesen verändert, so verändert Helmut Lachenmanns „Toccatina“ im Erkunden der Möglichkeiten der Tonerzeugung die Wahrnehmung von Instrument und Tönen. „Typewriter Tune“ von Giorgos Komendakis als zeitgenössische Interpretation der nordgriechischen Volksmusik steht für die große volksmusikalische Kultur von Raum und Region.
HUGO erstmals für alle Hochschulen offen
Seit ihrem Start 2015 loben die Montforter Zwischentöne einmal pro Jahr den Internationalen Wettbewerb für neue Konzertformate aus. Benannt nach einem der ersten historisch bekannten Musiker des Landes, dem Minnesänger Hugo von Montfort. Aufgrund des Erfolgs der vergangenen Jahre wurde der Wettbewerb erstmals für alle Musikhochschulen des deutschsprachigen Raumes geöffnet. Über 20 Teams zwischen Rostock, Leipzig und Basel, Wien, Salzburg und Feldkirch haben dieses Jahr Entwürfe eingereicht. Die besten fünf waren am 8. Februar beim HUGO-Finale im Alten Hallenbad live auf der Bühne zu erleben.
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