Von wegen „politikverdrossene Jugend“
Podiumsdiskussion im 21. Bezirk fand regen Anklang
Ganz Wien ist voll mit Plakaten. Jede Partei wirbt um das Vertrauen der Wiener aufgrund der bevorstehenden Gemeinderats- und Bezirksvertretungswahlen am 10. Oktober. Dies nahm die AHS Franklinstraße 21 zum Anlass und veranstaltete eine Podiumsdiskussion. Gemeinsam mit der Wiener Landesschülervertretung lud die Schulsprecherin Stefanie Kohl am Mittwoch den 29. September Vertreterinnen und Vertreter jeder Partei in den Festsaal ihrer Schule. Die Schüler, unter denen viele das erste Mal den Gang zur Wahlurne bestreiten, hatten im Rahmen des Schulunterrichts Fragen an die jeweiligen Parteien vorbereitet.
Hitziger Beginn
Schon zu Beginn wurde die Diskussion sehr hitzig als der Vertreter des „Rings Freiheitlicher Jugend“, Dominik Nepp, auf das von der FPÖ verschickte Comic „Wiener Sagen“ angesprochen wurde. Der Politiker verteidigte die „peppige Wahlwerbung“, was die Gemüter sowohl bei den Jungwählern als auch bei den Vertretern von ÖVP, SPÖ und den Grünen erhitzte. Die Stimmung lockerte sich, als die Schüler ihre Begeisterung zur 24-Stunden-U-Bahn äußerten, was insbesondere den Bundesvorstand der Jugendlichen Volks Partei Sebastian Kurz freute. Er erläuterte weitere Forderungen der JVP und bekräftigte erneute das klare Ja der ÖVP zu Studiengebühren. Dem widersprach die SPÖ Jugendkandidatin Katharina Schinner, die größtenteils die vorhergehenden Fortschritte der roten Wiener Landesregierung lobte.
Sitzenbleiben abschaffen
Viele Vorschläge zur Bildungspolitik hatte auch Martin Margulies von den Grünen, der zum Beispiel forderte, das Sitzenbleiben abzuschaffen. Eher bedeckt diskutierte die Kandidatin des BZÖ, Maria Hochreiter. Auch sie beantwortete die Fragen der Schüler, jedoch istellte sie sich häufig auf die Seite der FPÖ. Zwei Stunden erwiesen sich als viel zu kurz angesichts der Menge an Diskussionsstoff, sodass über das offizielle Ende hinaus in kleineren Gruppen weiter diskutiert wurde. Die Jungpolitiker waren höchst begeistert über die vielen interessanten Fragen der Jungwähler und gemeinsam konnte die „Politikverdrossenheit“ der Jugend zumindest für diesen Abend widerlegt werden.
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