Hochwasserschutz an der Donau: Bau des Marchfeldschutzdamms schreitet voran

- Herstellung von vliesummantelten Kiessäulen am Marchfeldschutzdamm bei Engelhartstetten.
- Foto: viadonau
- hochgeladen von Ulrike Potmesil
BEZIRK GÄNSERNDORF. Seit Oktober 2017 wird der Marchfeldschutzdammvon Schönau bis Witzelsdorf und Stopfenreuth bis zur Rußbachmündung saniert. Trotz der teils empfindlichen Kälteeinbrüche konnten die Bauarbeiten im Umfeld des Nationalparks Donau-Auen über die Wintermonate zügig voranschreiten. Während in Mannsdorf am Marchfeldschutzdamm bereits die Arbeiten an der Dichtwand begonnen haben, sind die Erdbauarbeiten in Stopfenreuth am inneren Künettendamm sowie in Engelhartstetten am Marchfeldschutzdamm ebenfalls angelaufen. Um die Beeinträchtigung der seit Frühlingsbeginn neu erwachenden Tierwelt durch die Baumaßnahmen aber auch bauliche Verzögerungen so gering wie möglich zu halten, werden in enger Abstimmung und Einbeziehung des Nationalparks Donau-Auen und der betroffenen Gemeinden ökologisch verträgliche Lösungen umgesetzt.
Schwarzstorch und Bussard
Bei den Bauarbeiten ist es gegebenenfalls notwendig, schnell auf neue Situationen zu reagieren und Maßnahmen entsprechend anzupassen – dies war zuletzt für den Schutz des Wespenbussards und des Schwarzstorchs erforderlich. Für diese beiden Großvögel war während der Balz- und Brutzeit ursprünglich die Errichtung von Horstschutzzonen vorgesehen (Anm. das sind Bereiche rund um den Horst, wo Bauarbeiten vorübergehend eingestellt werden). Eine im Dezember und Jänner 2018 von Ornitologen durchgeführte Horstkartierung stellte jedoch fest, dass annährend die 10-fache Anzahl möglicher Bruthorste, als zunächst bekannt, entlang der Hochwasserschutzdämme vorhanden ist. Die vorgesehene Aktivierung der Schutzzonen für alle festgestellten Horste hätte zu einer vollständigen Einstellung von ganzen Baulosen über mehrere Monate geführt. Da nur ein geringer Teil der Horste tatsächlich von Wespenbussard und Schwarzstroch zum Brüten genutzt wird, ist eine Aktivierung von Horstschutzzonen ökologisch und wirtschaftlich nicht sinnvoll.
Daher vereinbarte man gemeinsam mit dem Nationalpark Donau-Auen und den Sachverständigen der Naturschutzbehörd ökologischen Ersatzmaßnahmen, die den Erhalt von Schwarzstorch und Wespenbussard im Projektgebiet gezielt unterstützen und zugleich ihre Robustheit gegenüber möglichen Beeinträchtigungen durch das Sanierungsprojekt stärken.
2020 fertiggestellt
Die Bauarbeiten an den Rußbachdämmen konnten bereits Anfang April begonnen werden, nach Beendigung der Vorbereitungsarbeiten starteten Ende April die Erdbauarbeiten im Gemeindegebiet von Loimersdorf. Am Schönauer Rückstaudamm soll im Herbst die Umsetzung eines weiteren Bauloses folgen. Die funktionale Fertigstellung des Hochwasserschutzes soll plangemäß bis Ende 2020 erreicht werden.
Die Gesamtlänge der betroffenen Hochwasserschutzanlagen beträgt ca. 67 Kilometer. Durch die Sanierungsmaßnahmen stellt viadonau den Hochwasserschutz für rund 30.000 Bürgerinnen und Bürger in zwölf Gemeinden sicher.


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