Match um den Mauserlweg
Rechtzeitig zum Frühlingsbeginn kommt Bewegung in die Causa des gesperrten Mauserlwegs.
HERNALS. Hermann Härtel ist kein Querulant. Er will einfach jenen Weg gehen, den er seit 40 Jahren benutzt. Zwischen Alszeile und Schafberg verläuft der „Mauserlweg“, ein Trampelpfad, manchmal nur schulterbreit. Aber praktisch, weil er parallel zur Alszeile eine Spazierrunde mit Ausblick schließt. Seit sechs Jahren ringen aufmüpfige Anrainer immer wieder um 250 Meter, die im Herbst 2012 endgültig abgesperrt wurden. „Ich komme mir vor wie der Landvermesser aus Kafkas Schloss“, zieht Härtel Parallelen zum literarischen Inbegriff des bürokratischen Apparats, der unerreichbar bleibt.
Der bildende Künstler ist einer der Freunde zur Erhaltung des Ortsbildes von Dornbach und Neuwaldegg. Sie betreiben Widerstand 1.0., schreiben Briefe an Politik und Volksanwaltschaft. Härtel hegt den Verdacht, dass Flächenumwidmungen geplant sind, die niemand bemerken soll.
Volksanwältin: Unzumutbarer Zustand
Volksanwältin Gertrude Brinek betont: „Die Widmung als Fußweg ist vorhanden, aber es gibt keinen Ausbaubeschluss des Bezirks. Wir sehen im 17. Bezirk öfter, dass gewidmete Verkehrsflächen nicht umgesetzt werden. Dieser unzumutbare Zustand trifft viele Menschen“. Der Pfad in Hanglage könne nur mit hohem Aufwand zum öffentlichen Weg hergerichtet werden, der Haftungen ausschließt, betont Andreas Weß. Die MA 69 hat folglich den Weg aus Sicherheitsgründen gesperrt. Der Bezirk hat nicht die finanziellen Mittel. Es sei „illusorisch“, so der Leiter des Bürgerdiensts Hernals wörtlich. Bis 21. März erwartet die Volksanwaltschaft eine Stellungnahme der Magistratsdirektion zum „Mauserlweg“, rechtzeitig zur kommenden Spaziersaison.
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