Wer klopfet an der Tür?

- Die Figuren der Krippe in der Tattendorfer Kirche finden im Advent Herberge bei Gastfamilien.
- Foto: E. Rodax
- hochgeladen von Elisabeth Schmoller-Schmidbauer
Der alte Brauch des Herbergssuchens wird seit 1999 von der Singgruppe Tattendorf neu interpretiert.
TATTENDORF (mw). Zumeist wird beim vorweihnachtlichen Brauch des Herbergsuchens eine Marienstatue oder ein Marienbild von Haus zu Haus getragen. In Tattendorf ist es etwas anders. Hier gehen die Figuren der Kirchenkrippe auf Herbergssuche. Ins Leben gerufen wurde dieses Ritual 1999 von der örtlichen Singgruppe. Obfrau Elisabeth Rodax erzählt: "Um den Menschen den Sinn der Adventszeit etwas bewusster zu machen, begeben sich die Sängerinnen und Sänger mit den Figuren auf Herbergssuche. Ochs, Esel, Schafe, Engel, Hirten, Maria und Josef finden für fast drei Wochen einen Platz bei Tattendorfer Familien." Die Bitte um Herberge beginnt mit dem alten Lied "Wer klopfet an?" sowie einem kurzen Spruch für die jeweilige Figur und wird mit einem Segenslied geschlossen.
Esel wurde zum Liebling
Wurde zu Beginn des neuen Brauchtumes dem Ochs und dem Esel die Unterkunft nicht gerade gerne gewährt, so hat sich der Esel inzwischen zum absoluten Liebling bei Familien mit Kindern entwickelt. Die Kinder kümmern sich vorbildlich um die ihnen anvertrauten Tiere, manchmal werden auch die Schafe mit Spaghetti aus der Puppenküche verpflegt.
Am vierten Adventsonntag finden die Figuren bei einem Adventsnachmittag wieder ihren Weg zurück in die Krippe, begleitet durch einen unterhaltsamen Beitrag der jeweiligen Gastfamilie. Heuer wird das am 23. Dezember um 17.00 Uhr in der Pfarrkirche stattfinden. Während der letzten fast 20 Jahre hörte man Lieder, Geschichten und Gedichte und auch Musikstücke, dargebracht von Kindern und Erwachsenen. Den Rahmen gestaltet die Singgruppe heuer wieder mit den Kindern der Sing- und Volkstanzgruppe.
Mehr als 60 Familien machen bereits mit, manche bereits über zwölf Jahre.
Maria Rodax: "Auch für uns Sänger sind das Bitten um Herberge und die Gespräche mit den Familien oft der Beginn einer besinnlichen Adventszeit."
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