„Man muss am Boden bleiben“
Das Steinfeld brachte schon viele Top-Fußballer hervor. Einer ist Alfred Riedl. Nach einer steilen Spielerkarriere startete der gebürtige Blumauer im Trainergeschäft durch.
POTTENDORF (lw/ck). Riedl trainierte heimische Vereine (Kottingbrunn, Sportclub, die Wiener Austria) und von 1990 bis 1992 das österreichische Nationalteam. In weiterer Folge führte ihn die Betreuerlaufbahn ins Ausland, zuerst in den arabischen Raum, wo er unter anderem Clubs in Saudi-Arabien, Ägypten und Marokko trainierte.
„Die Welt wartet nicht auf einen“
1998 ging Riedl nach Südostasien, wurde Coach der Nationalteams von Vietnam und Laos. Seine bisher letzte Station war die indonesische Nationalmannschaft. Dieses Engagement endete heuer im Juli.
„Man kommt mit vielen Menschen, Kulturen und Mentalitäten in Kontakt. Wichtig ist, dass man sich schnell einstellt. Die Welt wartet nicht auf einen. Das muss einem als Spieler und Trainer klar sein. Man muss immer dahinter sein“, schildert der Coach.
Auf der ganzen Welt zuhause, findet Riedl daheim Ruhe und Ausgleich. Blumau-Neurißhof, sein heutiger Wohnort Pottendorf, Teesdorf und Tattendorf sind ihm die liebsten Gemeinden. Hier leben Familie, langjährige Weggefährten und Freunde, mit denen er seine knappe Freizeit genießt. „Das Steinfeld war immer ein guter Boden für Fußballer. Man nehme nur den legendären Karl Koller. Oder aktuell Raphael Holzhauser aus Teesdorf, der beim VfB Stuttgart spielt“, so Riedl. „Wichtig ist, dass man am Boden bleibt. Disziplin, Pünktlichkeit, aber auch Ehrgeiz, Zielstrebigkeit und Selbstbewusstsein sind entscheidend.“
Über das österreichische Nationalteam denkt Riedl, dass es vor allem noch an einer konstanten Leistung mangelt. „Wir haben viele starke Spieler im Ausland. Janko zum Beispiel ist ein Spitzenmann. Unabhängig von unseren Leistungen in Kolumbien haben wir auch einen starken Nachwuchs. Es ist nur wichtig, dass unsere Spieler bei ihren Vereinen regelmäßig zum Einsatz kommen, dann sind wir auf einem guten Weg.“
Weitere Zukunftspläne stehen noch nicht fest, möglicherweise wird der Trainer technischer Direktor bei Vereinen aus Indonesien, Australien oder Belgien oder aber er wird einen Verein aus China trainieren. „Natürlich hätte ich auch Lust, wieder österreichischer Nationaltrainer zu sein, wenn mir das angeboten wird. Wenn nicht, werde ich aber auch nicht darauf warten.“
Karriere-Stationen:
Alfred Riedl begann seine überaus erfolgreiche Spielerkarriere 1961 beim ATSV Teesdorf. 1967 kam er zur Wiener Austria, mit der er zweimal Meister und einmal Cup-Sieger wurde. 1972 ging er nach Belgien, wo er bei Royal Antwerpen mehrere Male belgischer Torschützenkönig wurde. Nach einem Jahr in Frankreich (SC Metz) kehrte er 1981 zurück, kam für GAK, Wiener Sportclub und Vfb Mödling zum Einsatz, bis er 1985 seine Karriere als Spieler beendete. Riedl absolvierte vier Einsätze im Nationalteam.
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