Wildwasserarena auf der Donauinsel: Rafting-Action für Anfänger und Profis
Alle, denen die Donau zu sanft fließt, sind in der VERBUND-Wasserarena genau richtig. In der Wildwasseranlage kann geraftet und Kajak gefahren werden.
DONAUSTADT. Es ist nur ein kurzer Weg über die Steinspornbrücke zur VERBUND-Wasserarena. Ein Gebäude, das einer Kommandozentrale ähnelt, springt ins Auge. Es herrscht reger Betrieb um 9.30 Uhr morgens. Die Pumpen laufen auf Hochtouren und transportieren ca. 65 Badewannenfüllungen pro Sekunde durch den Wildwasserkanal.
Das Wasser wird direkt aus der Neuen Donau in die Arena gepumpt und verweilt dort für ca. drei Wochen. Bevor das Wasser kippt, wird das Becken komplett ausgelassen und gereinigt. Im Kanal wird keine Pumpe für die Wassergeschwindigkeit benützt. Durch ein Gefälle von ca. fünf Metern prescht das Wasser vom Start- ins Zielbecken. So können die Schwierigkeitsgrade 3 bis 4 simuliert werden (6 gibt es insgesamt). Durch Plastiktonnen wird der Strom reguliert.
Mit vollen Einsatz
bz-Lektorin Christine Wu hat sich für einen Selbstversuch mutig in die Fluten gestürzt. Zuerst wird die richtige Ausrüstung angelegt. Neoprenanzug war keiner nötig, da das Wasser eine Temperatur von 24 °C hatte. Darauf folgt eine kurze Theorieeinweisung. Wie wird die Fußstütze richtig eingestellt und wie sitzt man eigentlich richtig in einem Kajak? Jugendmeister im Kanuslalom Andreas Langer kennt alle Tricks und Kniffe. Nach wenigen Minuten ist der Crashkurs in Kajaktheorie absolviert und die ersten Übungen im Wasser beginnen.
Zwischen Theorie und Praxis
Selbstverständlich nicht sofort im Wildwasser. Das Zielbecken hat eine Doppelfunktion. Da das Wasser dort etwas zur Ruhe kommt, kann es als Übungsbecken und als Swimmingpool verwendet werden. Nach den ersten Zügen mit dem Paddel wird eine der wohl wichtigsten Fragen des Kajak-Sports behandelt: Wie bleibe ich über Wasser? Mit Gewichtsverlagerung! Zuerst nach links, dann nach rechts – wie passt man sich richtig dem Strom an?
Nachdem die ersten "Trockenübungen" absolviert waren, geht es mit dem Förderband ins Startbecken. Die Grundtechniken werden noch einmal schnell wiederholt – und kaum ist das letzte Wort gesprochen, prescht das 2-Personen-Kanu das Wildwasser hinab. Angst ist keine zu sehen, sondern nur ein breites Grinsen. Fazit: "Ein großartiges Erlebnis! Es macht Spaß, darauf loszupaddeln und die Kraft des Wassers zu spüren."
VERBUND-Wasserarena ist wettkampftauglich
Die olympischen Sommerspiele in Rio stehen kurz vor der Tür. Olympia-Teilnehmerin Corinna Kuhnle trainiert fleißig in der Donaustadt. Die Doppel-Weltmeisterin und zweifache Gesamt-Weltcup-Gewinnerin hat noch im Frühling vier von vier Siegen in der nationalen Qualifikation geholt. Austragungsort war die VERBUND-Wasserarena. Nun soll die Arena für den Breitensport geöffnet werden. Mit dem Programm "Schule unter 'Strom'" wird Kindern die Wasserkraft erklärt. Nach einem Besuch im Kraftwerk Freudenau, können die Schüler die geballte Kraft des Wassers am eigenen Leib kennenlernen. Mit Raftingbooten können Achtergruppen den Kanal hinunterzischen und die Geschwindigkeit und Kraft des Wassers spüren.
Spezieller Firmenausflug
Auch für Firmenausflüge gibt es Teambuildingübungen. Ein Profi zeigt die Techniken und unterstützt jedes Team. Vorkenntnisse sind nicht nötig. Die VERBUND-Wasserarena ist von März bis Oktober für Gäste geöffnet. Von Oktober bis Dezember trainieren die österreichischen Profis im 2°C kalten Wasser.
Für die Zukunft hat Betreiber Michael Straganz vieles vor. Ein Boulderturm und ein Gastronomiebetrieb sollen auf das Areal ziehen, um die Gäste der VERBUND-Wasserarena komplett zu versorgen.
Weitere Informationen und Preislisten:www.viennawatersportsarena.at
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